Deutschland ist Fußball-Weltmeister - zumindest im Roboter-Fußball
RoboCup 2010: Deutsches Team holt Weltmeistertitel im Roboter-Fußball /
Team NimbRo schlägt die CIT Brains aus Japan mit 10:0
(industrietreff) - Singapur, 25. Juni 2010 - Während sich Jogis Jungs erst noch im Achtelfinale beweisen müssen, hat ein deutsches Team bei der 14. RoboCup Weltmeisterschaft in Singapur bereits den Titel geholt. Das Bonner Team NimbRo um Prof. Dr. Sven Behnke, IEEE-Mitglied (Institute of Electrical and Electronics Engineers) von der Universität Bonn, siegte im Finale der TeenSize Kategorie gegen das japanische Team CIT Brains klar mit 10:0 (8:0).
Die Robocup-Wettbewerbe sind nicht nur unterhaltsam anzusehen, sie haben auch eine große Bedeutung für die internationale Forschungsgemeinschaft, denn sie treiben die Forschung in den Bereichen Robotik und Künstliche Intelligenz voran. "Die RoboCup-Wettbewerbe bieten uns die Möglichkeit von direkten internationalen Vergleichen. Anschließend an das Turnier werden auf einem wissenschaftlichen Symposium die neuen technischen Ansätze präsentiert“, sagt der Leiter des Champion-Teams Prof. Dr. Behnke. Prof. Behnke ist als IEEE-Mitglied international als Experte für Robotik und Roboter-Fußball bekannt. Er ist einer der Organisatoren des "Humanoid Soccer Workshops", der im Rahmen der Internationalen IEEE-RAS Konferenz für Humanoide Robotik stattfindet.
In der TeenSize Kategorie traten die 100-120 Zentimeter großen humanoiden Roboter in Zweierteams gegeneinander an. Für das Team NimbRo dribbelten und kickten die Roboter Dynaped und Bodo – Bodo im Tor und Dynaped als Goalgetter. Zusätzlich wurde NimbRo von den 34 teilnehmenden Teams der Humanoid-Liga zum „Best Humanoid“ gewählt und erhielt den Luis Vuitton-Preis.
Während Fußball nur die schönste Nebensache der Welt ist, machen sich Teilnehmer in der (at)Home-Liga der Haushaltsroboter nützlich. Auch hier war das NimbRo-Team erfolgreich: Der Roboter Dynamaid erreichte den zweiten Platz in der Gesamtwertung hinter dem japanischen Team Er(at)ser. Dynamaid absolvierte erfolgreich komplexe Aufgaben. Der Roboter erkannte unter anderem Objekte und Gesten und holte erstmalig selbstständig ein Getränk aus einem Kühlschrank. Eine weitere Premiere war der Einsatz in einer dem Roboter vorher völlig unbekannten Umgebung, in der er sich anhand einer gelernten Umgebungskarte orientierte. Die Entwicklungen könnten später unter anderem im medizinischen und sozialen Bereich eingesetzt werden, zum Beispiel um die Mobilität zu verbessern.
Auch weitere deutsche Teams konnten Erfolge verbuchen. In der KidSize-Klasse der Humanoid-Liga trafen sich im Finale die Darmstadt Dribblers der TU Darmstadt und die FUmanoids der Freien Universität Berlin. In der ersten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen mit guten Torchancen für beide Seiten. In der zweiten Halbzeit holte das Darmstädter Team auf und gewann verdient mit 7:1.
Auch in der Standard-Plattform-Liga, in der alle Teams mit den humanoiden Nao-Robotern der französischen Firma Aldebaran spielen, konnte sich ein deutsches Team durchsetzen. B-Human vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Universität Bremen traf auf rUNSWift aus Australien. Obwohl das Spiel hart umkämpft war, ließ B-Human seinem Gegner nur wenige Torchancen und entschied das Spiel mit 6:1 klar für sich.
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Datum: 25.06.2010 - 15:02 Uhr
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