Experten diskutieren Methoden zur Minderung von Treibhausgasen in der Tierhaltung
Experten diskutieren Methoden zur Minderung von Treibhausgasen in der Tierhaltung
(pressrelations) -
Auf Einladung des Forschungsnetzwerks NRW-Agrar haben Experten zwei Tage lang in Bonn über das Thema "Emissionsminderung Tierhaltung ? Klimarelevante Gase und Bioaerosole" diskutiert. Ziel des Dialogs zwischen Wissenschaft, Genehmigungsbehörden und Landwirtschaft war, die Kontroversen auf dem wissenschaftlich aktuellsten Stand zu besprechen.
So fallen bei der Tierhaltung Gase an, die das Klima schädigen können: Die Treibhausgase Methan und Lachgas haben eine deutlich stärkere Wirkung als Kohlendioxid. Experten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) erläuterten Datengrundlage und Methodik für die Erstellung des Treibhausgas-Emissionsinventars. Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum und Dr. Joachim Clemens von der Universität Bonn gingen auch auf die Emissionsminderung aus der Tierhaltung und Emissionen aus Biogasanlagen ein. Deutlich wurde, dass die zuverlässige Erfassung der landwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen und die Bewertung verschiedener Minderungsmaßnahmen weiterer Untersuchungen bedarf. Prof. Dr. Wolfgang Büscher von der Universität Bonn stellte in diesem Zusammenhang ein im Milchviehstall des Versuchsguts Haus Riswick der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen geplantes Messkonzept vor. Hier sollen Langzeituntersuchungen zur Emissionsminderung durchgeführt werden, mit denen z.B. der Einfluss von Fütterung und Haltungsbedingungen bestimmt wird.
In der Diskussion waren sich die Fachleute einig, dass eine Reduzierung der Methanausscheidungen von Wiederkäuern, z.B. durch Futterzusatzstoffe, nur begrenzt möglich ist. Minderungspotenzial wird hingegen bei den Lachgasemissionen gesehen. Durch eine konsequente Umsetzung von Maßnahmen der guten fachlichen Praxis wie z.B. bedarfsangepasste Fütterung, Stallhygiene und Güllemanagement kann die Bildung des Treibhausgases in der Nutztierhaltung reduziert werden.
Experten des LANUV, der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg und von nordrhein-westfälischen Genehmigungsbehörden erörterten zudem den aktuellen Stand bei der Bewertung von Bioaerosolen im Rahmen von Genehmigungsverfahren. Bioaerosole sind feine Teilchen biologischen Ursprungs, bestehend aus z.B. Pollen, Pilzsporen, Bakterien sowie deren Bestandteilen und Stoffwechselprodukten (z. B. Endotoxine). Sie kommen natürlich in der Luft vor, entstehen aber zusätzlich durch Tierhaltungsanlagen. Dies löst bei Stallneubauten häufig Sorgen der Anwohner vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen aus. Deutlich wurde, dass es zwar Anhaltspunkte für eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Bioaerosole im Umfeld von Tierhaltungsanlagen gibt, jedoch fehlen gesicherte Kenntnisse über deren Ausbreitungsverhalten und gesundheitsbezogene Grenzwerte. Konsens bestand, dass die bestehenden Wissenslücken geschlossen werden müssen, bevor verbindliche Grenz- und Schwellenwerte im Genehmigungsverfahren festgelegt werden können.
Die Workshopreihe des Forschungsnetzwerks NRW-Agrar soll im kommenden Jahr mit dem Fokus auf technischen Möglichkeiten zur Emissionsminderung fortgesetzt werden. Mitglieder des Forschungsnetzwerks sind die Ministerien für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie für Innovation, Forschung und Technologie in Nordrhein-Westfalen, der Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen, die Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn, die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen.
http://www.umwelt.nrw.de/ministerium/presse/presse_aktuell/index.php
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 02.07.2010 - 18:47 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 221606
Anzahl Zeichen: 0
pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen
Diese HerstellerNews wurde bisher 594 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Experten diskutieren Methoden zur Minderung von Treibhausgasen in der Tierhaltung
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-We (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Remmel: NRW-Luftreinhaltepläne erfüllen EU-Grenzwerte nicht ...
Erste Belastungsrückgänge bei Schadstoffen zwar erkennbar ? Weitere Anstrengungen aber nötig - Neue Studien zu Gesundheitsbelastung und Sterblichkeitsraten Das Land Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr die EU-Grenzwerte bei Luftschadstoffe ...Metallsplitter: Gutfried ruft Wurst zurück ...
ld (dpa/lnw) - Der Hersteller der «Gutfried»- Produkte startet bei seiner Geflügelfleischwurst eine Rückrufaktion. Bei bestimmten Chargen seien in Stichproben Metallsplitter eines Schneidegerätes gefunden worden, sagte eine Sprecherin des Herst ...Klimaschutzland Nordrhein-Westfalen baut Erneuerbare Energien aus ? Minister Rem ...
Nordrhein-Westfalen soll zum Klimaschutz-Vorzeigeland werden. Deshalb müssen die Erneuerbaren Energien ambitioniert ausgebaut werden, dazu gehört auch eine stärkere Nutzung von Erdwärme (Geothermie). "Die Nutzung von Erdwärme hat bei den re ...Alle Meldungen von Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-We
Starke Technik für reibungslose Ressourcenverwertung und ökologische Effizienz
Maximale Planungssicherheit und größtmögliche Förderung: Sebastian Dittmar verrät, wie WEG die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes jetzt umsetzen sollten
Beitrag von Fabian Günther
Umweltbildung und soziale Verantwortung bei Wurzer Umwelt
Umweltbildung und soziale Verantwortung bei Wurzer Umwelt