Lutz Tauchkreiselpumpen B80 HME und KME - Zwei Pumpenbaureihen, ein Konzep
Die Anforderungen an vertikal eingetauchte Kunststoffpumpen in Aufbereitungs-anlagen für chemische Abwässer sind teilweise extrem. Um diesen Anforderungen künftig noch besser gerecht zu werden, hat Lutz Pumpen mit der Baureihe B80 eine neue Serie von Kunststoffpumpen entwickelt.
(industrietreff) - Kritisch wird es vor allem dann, wenn die zu fördernden Medien nahe am Siedepunkt sind und der NPSH Wert der Anlage sehr gering ist - die Pumpen somit nahe dem Kavitationspunkt betrieben werden.
Mit der Baureihe B80 hat Lutz Pumpen eine neue Serie von Kunststoffpumpen entwickelt, die auf dem Baukastenprinzip der seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzten Magnetkreiselpumpen der Baureihen AM und TMR basiert. Die Hydraulik der horizontalen und vertikalen Pumpen ist identisch, was sich in der Preisgestaltung, der Ersatzteilhaltung und der Anlagenplanung vorteilhaft auswirkt.
Die Modellreihe HME
ist eine vertikale, einstufige Cantilever Pumpe, die zur Förderung von gas- und dampfhaltigen Flüssigkeiten entwickelt wurde, bei denen eine geringe Zulaufhöhe die Verwendung von horizontal aufgestellten Pumpen technisch ausschließt. Das Haupteinsatzgebiet sind Gaswäscher, Rauchgasreinigung, Wasseraufbereitung, Oberflächenbehandlungsanlagen und Wärmetauscher.
Das Herzstück der neuen Pumpe ist die konstruktiv aufwändige und zugleich einfache Verbindung von Motor und Pumpe. In großzügig dimensionierten Lagerschalen wird einerseits der Motorflansch und andererseits das Wellenführungsrohr der Pumpe aufgenommen und radial und axial zentriert. Sämtliche Toleranzen, die für den sicheren Betrieb der Pumpe erforderlich sind, sind innerhalb der Lagerschalen fest definiert.
Für die unterschiedlich anwendbaren Motorbaugrößen stehen entsprechende Adapterflansche zur Verfügung. Mittels zwei Schrauben werden die Lagerschalen, die Pumpe und Motor verbinden, sicher fixiert. Die Lagerschalen sind so ausgeformt, dass diese gleichzeitig als Fundamentplatte zum Einbau des Aggregates in der Anlage dienen. Damit entfällt jedes Ausrichten der Pumpe.
Die großzügig dimensionierte Pumpenwelle ist mittels einer starren Kupplung mit der Motorwelle verschraubt. Durch diese Konstruktion konnten die sonst auf die Motorlager einwirkenden radialen und axialen Kräfte auf ein Minimum begrenzt und damit die häufigste Ausfallursache von vertikalen Pumpen verringert werden. Zum Schutz vor chemischen Angriffen ist die Pumpenwelle in ein durch statische Dichtringe abgedichtetes Wellenführungsrohr integriert und kommt somit mit dem Fördermedium nicht in Berührung. Die Pumpenwelle ist fliegend angeordnet. Auf eine zusätzliche Gleitlagerung konnte verzichtet werden.
Im oberen Bereich des Wellenführungsrohres ist eine trockenlaufsicher arbeitende Gasdichtung integriert, die Kupplung und Motor vor aggressiven Dämpfen schützt. Die Gasdichtung ist durch die Lagerschalen so fixiert, dass keine radiale oder axiale Auslenkungen auftreten. Durch diese Konstruktion ist eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet.
Die Modellreihe HME ist für die vertikale Trockenaufstellung konzipiert und wird in den Einbaumaßen 275 und 450 mm gefertigt. Das Leistungsspektrum reicht bis zu einer Fördermenge von 50 m³/h und einer Förderhöhe von 40 m. Die Pumpen sind für Flüssigkeiten bis zu einer Dichte von 1,8 kg/dm³ und Temperaturen bis 90°C ausgelegt. Als Werkstoff stehen Ausführungen in glas- oder kohlefaserverstärktem PP und PVDF zur Auswahl. Als Antrieb dienen serienmäßig IEC-Norm-Motoren der Bauart B5/V1. Die saug- und druckseitigen Anschlüsse können in BSP/NPT oder Flansche nach ISO/ANSI gewählt werden.
Die Modellreihe KME
ist eine vertikale, nass aufgestellte Tauchkreiselpumpe und basiert auf dem identischen Konstruktionsprinzip wie die zuvor beschriebene Baureihe und bietet die gleichen technischen Vorteile. Die Pumpen werden bis zu einer Eintauchtiefe von 1500 mm gefertigt und sind über die Motorlagerung hinaus zusätzlich in groß dimensionierten Gleitlagern, wahlweise in PTFE/AI203 oder SiC/SiC, gelagert.
Die Pumpe ist über die Lagerschalen fest auf der Grundplatte montiert, in der die Druckleitung integriert ist. Als Anschluss stehen sowohl Gewinde BSP/NPT oder Flansche nach ISO/ANSI zur Verfügung.
Durch den einfachen Aufbau der Pumpe in Verbindung mit der durchdachten Lagerschalenkonstruktion lässt sich die Pumpe sehr einfach in Anlagen integrieren. Bei minimalem Montageaufwand wurde die Betriebssicherheit für die Motorlager und die pumpenseitige Gleitlagerungen deutlich erhöht, was sich positiv auf die Anlagenverfügbarkeit auswirkt.
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Das Unternehmen Lutz Pumpen GmbH mit Sitz in Wertheim kann auf eine über 50-jährige Firmengeschichte zurückblicken. In dieser Zeit hat sich das Unternehmen zu einem Weltmarktführer im Bereich Fass- und Containerpumpen entwickelt.
Heute entwickelt sich das Familienunternehmen mehr zum Systemlieferanten und bietet Komplettlösungen für das Handling von Flüssigkeiten. Im Laufe der 50 Jahre hat sich Lutz mit einigen herausragenden Innovationen einen Namen in der Branche geschaffen.
Begonnen hat alles 1954. Zunächst als Lohnfertiger tätig, begann man nach dem Umzug nach Wertheim mit der Produktion von elektrischen Fass- und Behälterpumpen. 1963 erhielt die Firma Lutz die erste Zulassung für einen explosionsgeschützten Motor für Fasspumpen. Seit dieser Zeit verfügt Lutz über eine hohe Kompetenz von explosionsgeschützten Geräten, die insbesondere in der chemischen Industrie eingesetzt werden.
Kontinuierliches Wachstum und Innovationsbereitschaft führten dazu, dass Anfang der 70iger Jahre das weltweit erste dichtungslose Pumpwerk zum Entleeren von Fässern und Behältern entwickelt wurde. In der darauffolgenden Zeit wurden Laborpumpen zur Kleinmengenentnahme und Mischpumpen entwickelt. Dem verstärkten Umweltbewusstsein wurde 1987 mit dem weltweit ersten Pumpwerk zur Fassrestentleerung Rechnung getragen. Für diese patentierte Neuentwicklung erhielt die Firma Lutz den Bayrischen Staatspreis in Gold. 1988 wurde eine komplett neue Motorengeneration zum Antrieb von Fass- und Behälterpumpen entwickelt.
Um Emissionen am Arbeitsplatz zu verhindern und dadurch die Sicherheit und den Umweltschutz des Bedieners zu erhöhen, wurde ein Emissionsschutz-Fassadapter entwickelt. Die Kompetenz in der Pumpentechnik wurde 1993 erweitert. Ein modulares Durchflusszähler-System zur wirtschaftlichen und genauen Mengenmessung von Flüssigkeiten wurde entwickelt.
Seit 1994 entwickelt sich Lutz immer mehr zum Systemlieferanten für Pumpen und Pumpensysteme. Deshalb wurde der Vertrieb von druckluftbetriebenen, ölfreien Doppelmembranpumpen zu einem kompletten Fluidmanagement aufgenommen.
Im Jahr 2000 erfolgte die Neuentwicklung einer Containerpumpe, um den sicheren und schnellen Chemikalientransfer aus größeren Containern sicherzustellen.
Lutz hat in all den Jahren den Kunden im Fokus gesehen, deshalb werden ab 2001 komplette Pumpensets angeboten. Seit dieser Zeit sind alle Produkte, Motore, Pumpwerke und Durchflusszähler nach Atex 100a zugelassen und geprüft.
Neben dieser Reihe von Produktinnovationen der letzten 50 Jahre steht der Kunde im Fokus der Vertriebsaktivitäten. Um die Kundennähe zu garantieren, ist Lutz in über 70 Ländern mit Vertretungen präsent. In den USA, Großbritannien, den Niederlanden und Ungarn wird der Vertrieb durch eigene Büros sichergestellt. Das Unternehmen ist seit 1996 nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.
Anfang des Jahres 2003 haben die Gesellschafter von Lutz-Pumpen, Heinz und Jürgen Lutz, die Jesco Dosiertechnik in Wedemark übernommen, ein Dosierpumpenhersteller, der zusätzlich Technologien zur Wasseraufbereitung anbietet.
Neueste Entwicklung aus dem Hause Lutz ist ein Betankungssystem für AdBlue, einem Zusatzstoff für Dieseltreibstoff bei Nutzfahrzeugen zur Reduzierung von Stickoxiden.
Mit diesem System, das exklusiv über einen Chemikaliendistributeur vertrieben wird, hat Lutz die Technologieführerschaft bei Kreislaufsystemen von IBC übernommmen.
Um den Unternehmungen den adäquaten rechtlichen Rahmen zu geben, wurde 2005 die Lutz Holding GmbH gegründet.
Datum: 08.07.2010 - 10:37 Uhr
Sprache: Deutsch
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