Wenn es Herbst wird für den Mittelstand
- Beistand für KMU im Kreislauf der Krisen
(industrietreff) - Berlin, 09.10.2006. Wenn das Wetter herbstlich wird, verspüren auch Selbständige, deren alltägliches
Schaffen selten Momente des Innehaltens bietet, den Hauch der Vergänglichkeit.
Stellt für einige das kommende Weihnachtsgeschäft erst noch die „Ernte“ dar, müssen doch
angesichts der bevorstehenden Erhöhung der Umsatzsteuer und der Belastung durch Gebühren
und Abgaben im Jahr 2007 Zweifel an der Kaufkraft und dem Konsumklima aufkommen.
Winter, Saat und Pflege gilt es zu überstehen, Liquidität für „frostige“, vom Stillstand geprägte
Tage zu sichern und sich mit Bedacht der Preisfindung zu widmen, um den psychologischen
Grenzwerten der Kunden zu genügen und trotzdem noch ausreichende Erlöse zu erzielen. Dass
es selbst Persönlichkeiten in zentraler Verantwortung schwer fällt, Jahrtausende alte Erfahrungen
der Menschheit mit dem Wechsel von Werden und Vergehen auf die heutigen wirtschaftspolitischen
Prozesse zu übertragen, zeigt in tragikomischer Weise der Spielfilm „Willkommen
Mr. Chance“ (USA, 1979) mit dem unvergessenen Peter Sellers in der Hauptrolle: Durch Zufall
gerät er als „Chancy Gärtner“ in die gesellschaftlichen Machtstrukturen der USA, gibt seine in
Jahren der Isolation als offensichtlich illegaler Hausangestellter gemachten Erfahrungen mit
der Pflege eines kleinen Gartens in autistischer Anmutung preis – und wird von den im Grunde
verunsicherten VIPs aus Politik, Wirtschaft und Kultur, deren Hauptleistung die Vortäuschung
strahlender Selbstsicherheit ist, als vermögend, hochgebildet und weise verehrt.
Die Bitternis des deutschen Mittelstands, der einer zynischen Definition nach all jene Betriebe
umfasst, die Politiker unbeachtet pleite gehen lassen würden, obwohl er 99,7 Prozent aller
Unternehmen in Deutschland ausmacht und Säule des Wohlstands ist, liegt in seiner Krisenanfälligkeit!
Es gibt für ihn keine Gewähr, dass sich Leistung am Ende auch lohnt, er überhaupt
die Chance hat, über „magere Jahre“ aus eigener Kraft unter Aufbietung aller noch verfügbaren
Kräfte hinweg zu kommen. Es lässt sich auch so ausdrücken: Die „Kuh“, die immer kräftiger
gemolken werden soll, hat keine Sicherheit mehr, zuvor auf einer saftigen Weide grasen zu
dürfen - sie muss sich ihr „Heu“ vor der Schlachtung oft noch selbst mitbringen!
KMU mit wenigen oder gar nur einem Produkt, sind mit ihrem Schicksal an den Produktlebenszyklus
gekettet: Können in der Phase der Marktdurchdringung überhaupt ausreichende Mittel
generiert werden, um nach Erreichen der Sättigung die Rückgangs- und Nachlaufphase wie
auch die Entwicklungsperiode und Markteinführung eines neuen Produktes zu finanzieren? Außerhalb
von Boomzeiten ist das Überleben bedroht, da die Krisenanfälligkeit wächst – schon
kleinste Störungen des Marktes und seiner Rahmenbedingungen können fatale Folgen haben!
Zusammen mit den immanenten Problemen der gewachsenen chaotischen KMU-Strukturen ergibt
sich ein wahrhaft explosives Gemisch. Ständig bewegen sich die KMU im Spannungsfeld
zwischen potenziellen und existenziellen Krisen!
Jede Krise ist ein Hinweis, dass persönliche, betriebliche und auch gesellschaftliche Gleichgewichte
gestört sind - und dass es eben nicht so weiter gehen kann wie bisher. Der deutsche
Mittelstand hat das Land immer wieder nach Zeiten der Wertevernichtung durch fleißige, innovative
und verantwortliche Wertschöpfung voran gebracht. Auch jetzt wird er es schaffen müssen,
das Land aus dem Jammertal des verendeten Industriezeitalters in das hochdynamische
wissensbasierte Informationszeitalter zu führen.
Krisen können dann gemeistert werden, wenn die Bereitschaft zur konstruktiven Veränderung
der eigenen Wahrnehmung, Strukturen und Prozesse geweckt werden kann. KMU müssen wie
eine Raupe eine Metamorphose durchmachen und sich gleich einem Schmetterling in neuen
Dimensionen bewegen können, d.h. sich erfolgreich lokal und auch global positionieren.
PINNOW & Partner hat sich dem externen Kriseninterventionsmanagement verschrieben. Zusammen
mit Partnern unterschiedlichster Fachrichtungen werden Unternehmer/innen bei der
Krisenvorsorge, -aufdeckung, -untersuchung, -lösung und -nachsorge diskret beraten und betreut.
Kontakt:
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Datum: 10.10.2006 - 15:16 Uhr
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Freigabedatum: 10.09.2006
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