Applikationszentrum MicroMountains Applications AG wird in Villingen-Schwenningen angesiedelt
(industrietreff) - Technologieförderung auf neuen Wegen: Kleine Unternehmen sollen Forschung schneller in innovative Produkte umsetzen können
Baden-Württemberg bekommt eines von sechs neuartigen Zentren für
Technologietransfer – ein so genanntes Applikationszentrum. Das hat das
Bundesforschungsministerium dieser Tage im Rahmen der Vergabe von
Fördermitteln entschieden hat. Das Projekt wird in
Villingen-Schwenningen angesiedelt und nennt sich MicroMountains
Applications AG. Dahinter steht der Verein MicroMountains Network, eine
Wirtschafts- und Technologieinitiative für den Südwesten. Das
Applikationszentrum erhält über fünf Jahre hinweg insgesamt fünf
Millionen Euro und muss sich nach dieser Zeit selbst tragen. Kernaufgabe
des Zentrums ist es, die Anwendung von Forschungsergebnissen aus der
Mikrosystemtechnik in kleinen und mittelständischen Unternehmen zu
beschleunigen.
„Mit dem Applikationszentrum bekommt die industriestarke Region
Schwarzwald-Baar-Heuberg weitere innovative Schubkraft. Der
Wirtschaftsraum ist dadurch als Zentrum für mikrotechnische Kompetenz in
Deutschland aufgewertet worden“, würdigte Ministerpräsident Günther H.
Oettinger die Entscheidung des Bundesforschungsministeriums Dies stärke
auch die Industriestrukturen Baden-Württembergs insgesamt.
Wirtschaftsminister Ernst Pfister: „Mit dem Applikationszentrum wird ein
für Deutschland neuer Weg der Technologieförderung beschritten, der
typische Innovationshürden ausräumt. Die Unternehmen können sich mit dem
Zentrum dem wachsenden Innovationsdruck der schnellen Produktentwicklung
und ihrer Überführung in eine kostengünstige Produktion stellen.“
Mit dem Applikationszentrum wird ein für Deutschland neuer Weg der
Forschungs- und Technologieförderung beschritten, der Unternehmen und
wissenschaftliche Einrichtungen näher zusammenbringen soll. Applikation
bedeutet Anwendung. Bisher förderte man Forschung und Entwicklung in der
wettbewerbsneutralen Phase bis zum Prototyp. Jetzt soll auch der nächste
Schritt bis zur konkreten gewerblichen Anwendung und ersten
Serienherstellung von Innovationen unterstützt werden.
Dazu wird das Applikationszentrum als Generalunternehmer bzw.
Auftragnehmer interessierter Unternehmen tätig. Es akquiriert in der
Industrie neue Ideen, Bedürfnisse und Projektaufträge und sucht dazu
passende Entwicklungen, die oftmals schon in den Schubladen von
Forschungsinstituten schlummern, oder dort relativ schnell serienreif
gemacht werden können.
Die MicroMountains Applications AG in Villingen-Schwenningen wird sich
auf die Anwendung der Mikrosystemtechnik konzentrieren und schon in
Kürze ihren Betrieb aufnehmen. Sie hat starke wissenschaftliche Partner.
Mit den Instituten der Hahn-Schickard-Gesellschaft – HSG-IMIT in
Villingen-Schwenningen und HSG-IMAT in Stuttgart – sowie dem Institut
für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Uni Freiburg, dem Institut für
Angewandte Forschung der Hochschule Furtwangen und dem Forschungszentrum
Karlsruhe verfügt Baden-Württemberg über eine international bedeutende
Konzentration wissenschaftlicher Kompetenz in dieser Technologie. Allein
das IMTEK in Freiburg ist die europaweit größte Fakultät des
Fachgebiets. Viele Forschungsarbeiten dieser Institute warten auf ihre
kommerzielle Verwertung.
Gleichzeitig sind in Baden-Württemberg viele Unternehmen zu Hause, die
für die Anwendung der Mikrosystemtechnik infrage kommen. Prädestiniert
sind die Branchen Medizintechnik, Kunststofftechnik, Maschinenbau,
Automatisierung, Elektronik, Feinmechanik und Automobilzulieferer.
„Allerdings nutzen sie die Möglichkeiten dieser Technologie noch nicht
in dem Maße, wie es zur Erhaltung der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit nötig wäre“, sagt Thomas Albiez,
Hauptgeschäftsführer der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und Vorsitzender
des MicroMountains Network e.V.
Kleinere Unternehmen haben oft nicht die Ressourcen, um komplexe
Forschungs- und Applikationsprojekte selbst zu organisieren. Hier setzt
das Dienstleistungsangebot des Applikationszentrums an. Neben der
Steuerung von Entwicklungsvorhaben übernimmt es auch haftungsrechtliche
Verantwortung. Damit wird ein großes Innovationshindernis aus dem Weg
geräumt, denn bisher scheitert der unmittelbare Technologietransfer
zwischen Forschungseinrichtungen und mittelständischen Unternehmen
häufig daran, dass Institute keine Produkthaftung übernehmen können.
Der Verein hat außerdem beobachtet, dass die Zahl der Patentanmeldungen
aus kleinen und mittelständischen Unternehmen in einigen Regionen
Baden-Württembergs zurückgeht. „Das ist ein Hinweis auf nachlassende
Innovationsfähigkeit. Dem wollen wir entgegenwirken“, so Thomas Albiez.
Die neue Förderstrategie helfe der Wirtschaft, schneller und gezielter
neue Produkte herauszubringen. Albiez erwartet, dass das
Applikationszentrum in den ersten Jahren Industrieprojekte mit einem
Gesamtvolumen von zehn Millionen Euro umsetzt. Es wird in Kürze den
Betrieb aufnehmen und zunächst einen Vertriebs- und einen
Projektingenieur beschäftigen.
MicroMountains Network e.V.
c/o IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Kommunikation | Volkswirtschaft
Christian Beck
Telefon: +49 (0)7721 922174
Romäusring 4, D-78050 Villingen-Schwenningen
E-Mail: beck(at)villingen-schwenningen.ihk.de
MicroMountains Network ist eine Wirtschaftsinitiative für die baden-württembergische Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Sie wurde im Jahr 2005 gegründet. Mehr als 30 Unternehmen und Institutionen bilden das Netzwerk, das als Verein organisiert und dessen Geschäftsstelle bei der IHK in Villingen-Schwenningen angesiedelt ist. Ziel des Netzwerks ist es unter anderem, unternehmerischen Nachwuchs für den Standort zu gewinnen und die Innovationskraft dieser südwestdeutschen Region zu stärken, die auf einen in Europa einzigartigen Erfindungsreichtum sowie auf eine 150jährige Industriegeschichte zurückblicken kann. Für Existenzgründer bietet die Region neben den wirtschaftlichen Vorteilen zahlreiche weiche Standortfaktoren. Die attraktiven Freizeitgebiete Schwarzwald, Bodensee und Alpen liegen vor der Haustür. Die Flughäfen Zürich und Stuttgart sind nur je eine Fahrstunde entfernt.
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Datum: 18.10.2006 - 11:28 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Christian Beck
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Villingen-Schwenningen
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Kategorie:
Forschung und Entwicklung
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Freigabedatum: 18.10.2006
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