Brandenburgischer Abfallzweckverband ZAB startet MBS-Anlage in Niederlehme
(industrietreff) - Wetzlar/Niederlehme/Trier - Im südbrandenburgischen Niederlehme bei Berlin wurde im Oktober die Restabfallbehandlungsanlage des Zweckverbandes Abfallbehandlung Nuthe-Spree (ZAB) http://www.sbazv.de eingeweiht. Die mechanisch-biologische Stabilisierungs-Anlage (MBS) arbeitet nach dem Trockenstabilat-Verfahren und kann jährlich bis zu 135.000 Tonnen Restabfall verwerten. Die Bausumme wird vom Auftraggeber ZAB mit 49 Millionen Euro beziffert.
Neben den Landräten der im ZAB zusammengeschlossenen Landkreise Teltow-Fläming, Dahme-Spreewald und Oder-Spreewald nahm als Ehrengast Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck an der Einweihung teil, der schon in seinem vorherigen Amt als Umweltminister die mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) in Brandenburg maßgeblich förderte. Mit der Anlage in Niederlehme seien nunmehr alle 14 in Brandenburg geplanten Restabfallbehandlungsanlagen in Betrieb, betonte Platzeck. In allen Anlagen erfolge eine stoffspezifische Auftrennung und Aufbereitung des Restmülls. Für Brandenburg bedeute dies: "Kurze Entsorgungswege lassen sich mit großer Wertschöpfung kombinieren".
Der ZAB beauftragte im September 2005 die hessische Ingenieurgesellschaft Waste Tec http://www.wastetec-gmbh.de, wesentliche Leistungen zur Fertigstellung der MBS-Anlage zu erbringen. Zum Auftragsumfang zählen diverse Planungsleistungen, die Unterstützung des ZAB bei der Auswahl und Beauftragung der gesamten Maschinen- und Verfahrenstechnik, die Erstellung und Visualisierung der Prozessleittechnik sowie die Durchführung der gesamten Elektroinstallation und die Auslegung und Lieferung der Entstaubungstechnik. Waste Tec ist darüber hinaus mit der Gesamtprojektleitung (Koordination aller Gewerke) betraut, schult das Anlagenpersonal des ZAB und führt die derzeit laufende Anlageninbetriebnahme verantwortlich durch. Kurz gesagt ist Waste Tec allein für die Funktionsfähigkeit der Anlage verantwortlich.
Die MBS in Niederlehme verarbeitet den Restabfall von etwa 460.000 Einwohnern. Der Abfall wird je nach Zusammensetzung und Konsistenz in zwei Bunkerbereichen angenommen, mit zwei automatisierten Kransystemen zunächst einer Zerkleinerung und dann der biologischen Trocknung in neun Rottetunneln zugeführt. Der Rotte- und Trocknungsprozess erstreckt sich über sieben Tage in einem Temperaturbereich von 50 bis 60 Grad Celsius. Die im Abfall enthaltene Feuchtigkeit geht dabei in den Luftstrom über, der das Rottegut ständig von unten nach oben durchströmt. Durch Kühlung mit Wärmetauschersystemen außerhalb der Rottetunnel kondensiert die Feuchtigkeit des Luftstroms. Das Kondensat wird biologisch-mechanisch gereinigt und das entstehende Permeat anschließend über Kühltürme verdunstet. Die nachfolgende rockenmechanische Sortierung trennt den zuvor in verschiedene Korngrößenklassen aufgeteilten trockenen Abfall mittels Sieb- und Dichtetrenntechnik in leichte, brennbare und schwere, inerte Bestandteile auf und sortiert Metalle aus, die als Stahl-Eisen-Schrott und Nichteisenmetalle vom ZAB direkt verkauft werden.
Die gewonnene Leichtfraktion, der Ersatzbrennstoff, kann bedarfsorientiert als loses Schüttgut, angekollert („Softpellet“) oder pelletiert („Hardpellet“) für die energetische Verwertung konfektioniert werden. Zu den regionalen Abnehmern gehören das Zementwerk Rüdersdorf und Kohlekraftwerke von Vattenfall. Das Werk in Niederlehme wird vom ZAB im Zwei-Schicht-Betrieb mit etwa 16 Mitarbeitern gefahren. Die Bauzeit der Anlage war mit knapp zweieinhalb Jahren ungewöhnlich lang. Die Verzögerung ergab sich aus der Insolvenz des ursprünglichen Generalunternehmers Herhof-Umwelttechnik Anfang 2005.
Waste Tec baut Abluftreinigung für MBA Trier
Mitte Oktober erhielt Waste Tec den Auftrag, an der Fertigstellung einer weiteren ehemaligen Herhof-Anlage mitzuwirken. In Mertesdorf bei Trier soll bis Mitte 2007 eine Abfallanlage vollendet werden, die im März 2000 bei Herhof-Umwelttechnik als MBA bestellt war, nun aber als reine Abfalltrocknung gebaut wird. In dieser reduzierten Version entfällt die mechanische Aufbereitung des Abfalls. Er wird biologisch getrocknet, um eine Massenreduktion zu erreichen. Diese führt zu einer Reduzierung der Entsorgungskosten für den Auftraggeber und Betreiber der Anlage, den Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft (RegAb).
RegAb ist ein Zusammenschluss der Stadt Trier und der Kreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Daun und Trier-Saarburg mit insgesamt 514.000 Einwohnern, der die Anlage zuvor vom Herhof-Insolvenzverwalter übernommen hatte. Die Jahreskapazität wird im Normalbetrieb 180.000 Tonnen betragen, bei Spitzenlast bis zu 220.000 Tonnen. Waste Tec ist in einer Arbeitsgemeinschaft mit der Firma E.I.Tec. GmbH für das Gewerk Abluftreinigung zuständig. Diese ist als thermisch-regenerative Oxidation (RTO) ausgelegt. Die Abluft aus den Rottetunneln durchläuft hierbei Brennkammern, in denen organische Geruchs- und Schadstoffe vollständig oxidiert werden. Durch Wärmerückgewinnung wird die Abluft so weit gekühlt, dass sie gereinigt mit weniger als 50 Grad C in die Umgebung austritt. Mit dieser Technik werden die strengen Anforderungen der für MBA geltenden 30. BimSchV sicher eingehalten.
Bereitgestellt von Benutzer: cklemp
Datum: 17.11.2006 - 10:17 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 24405
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Sabine Krause
Kategorie:
Energiewirtschaft
Meldungsart: Unternehmensinformationen
Versandart: kein
Freigabedatum: 17.11.06
Diese HerstellerNews wurde bisher 1122 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Brandenburgischer Abfallzweckverband ZAB startet MBS-Anlage in Niederlehme"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
medienbüro.sohn (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Eigentor oder Lebensrettung für den Grünen Punkt? ...
Berlin/Düsseldorf, 19. Dezember 2007 - Rosige Geschäfte auch für die Zukunft - das eigentlich sollte nach einem Bericht des Handelsblattes der Druck auf den Gesetzgeber dem Dualen System Deutschland (DSD) sichern. „Nun aber sieht es so aus, als ...Ressourcenkonkurrenz vermeiden bei Förderung von Bioenergie ...
Berlin - Hohe Energiepreise, verbunden mit der staatlichen Förderung von Bioenergie, führen nach Auffassung von Branchenexperten zu einer Ressourcenkonkurrenz in der deutschen Landwirtschaft. Das berichtet der Fachdienst „agrar-report“ http://w ...Open Source-Prinzip in Wissenschaft und Wirtschaft: ...
Von Gunnar Sohn Berlin/Bonn, www.ne-na.de – Der Zugang zu Wissenschaftsressourcen ist in Deutschland sehr reguliert durch Patentschutz, Copyright und ähnliche Bestimmungen. Diese Ansicht vertritt Julian Klein von der Hochschule für Musik und ...Alle Meldungen von medienbüro.sohn
Kompostierung: Nachhaltigkeit im eigenen Garten
Feng Shui lässt die Energie in Ihrem Haus fließen
Energiewende 2024: Neue Erkenntnisse decken ungenutzte Potenziale auf
Hochbeeterde: Die geheime Waffe für Ihren Garten
Sorgloser Start in die Heizsaison: Deutsche unterschätzen ihren Heizverbrauch deutlich