Monsanto beantragt Freilandversuch: Verbotene Gen-Rüben für Ostdeutschland
Monsanto beantragt Freilandversuch: Verbotene Gen-Rüben für Ostdeutschland
(pressrelations) - Umweltinstitut München fordert Stopp für Risiko-Pflanzen
München, 04. Februar ? Die Monsanto Agrar Deutschland GmbH will ab diesem Frühjahr in Ostdeutschland ein neues Freilandexperiment mit genmanipulierten Zuckerrüben durchführen.
Die Pflanzen, deren Anbau in den USA verboten ist, sind gegen das Totalherbizid Roundup von Monsanto tolerant. Das Umweltinstitut München warnt vor den Risiken.
Die transgenen Zuckerrüben sollen bis zum Jahr 2013 zunächst am Standort Nienburg / Saale Ortsteil Gerbitz (Landkreis Salzlandkreis, Sachsen-Anhalt) wachsen. Offenbar plant Monsanto nach dem Anbaujahr 2011 eine erhebliche Ausdehnung der Versuche. Eine beliebige Anzahl weiterer Standorte kann durch das vereinfachte Genehmigungsverfahren einfach nachgemeldet werden, ohne einen neuen Antrag stellen zu müssen.
Harald Nestler, Vorstand beim Umweltinstitut München, findet es absurd, dass in Deutschland Versuche mit Gen-Pflanzen durchgeführt werden sollen, die nach mehrjährigem Anbau sogar in den USA ? der weltweit führenden Gentechnik-Anbau-Nation ? wegen erheblicher Umweltbedenken verboten wurden. "Deutschland darf nicht zum Versuchsgelände für Gen Pflanzen werden, deren Aussaat woanders aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt ist. Der Versuch muss unterbunden werden."
Das Umweltinstitut München unterstreicht, dass die Agrarindustrie bisher keines ihrer Versprechen bezüglich der Vorteile genmanipulierter Pflanzen hat einlösen können.
"Die durchschnittlichen Erträge sind nicht höher. Der Anbau von Gen-Pflanzen führt zu einem vermehrten Einsatz von Chemikalien, verringert die Artenvielfalt, und schädigt Böden und Gewässer." sagt Anja Sobczak, Gentechnikexpertin beim Umweltinstitut München.
Der Einsatz von Pestiziden in den USA hat sich zwischen der Einführung von GV-Pflanzen 1996 und 2008 um rund 145.000 Tonnen erhöht.
Die Entwicklung resistenter Superunkräuter macht eine ständig steigende Dosis an Pflanzengift erforderlich. "Ein äußerst interessantes Geschäft für die Agroindustrie.", meint Sobczak.
Roundup hat gravierende Auswirkungen, nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf die Gesundheit. "Die Sicherheit von Umwelt und Nahrungskette sollten im Vordergrund stehen.
Ilse Aigner muss jetzt zeigen, ob Sicherheit wirklich vor Kommerz geht.
Das Umweltinstitut bietet auf seiner Homepage www.umweltinstitut.orgweitere Informationen und eine Online Protestaktion an.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Anja Sobczak
Tel. (089) 30 77 49-14
as(at)umweltinstitut.org
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Datum: 04.02.2011 - 14:15 Uhr
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