Wie lenkt Messdatenerfassung den Unternehmenserfolg? PC-gestützte Messdatenerfassung im industriellen Umfeld

Früher bediente man sich Temperaturaufnehmern, Multimetern, Oszilloskopen oder Druckmanometern, um Zustände zu messen und die Instandhaltung zu unterstützen. Schließlich wurden Messergebnisse manuell übertragen und gespeichert, um Verläufe erkennen und visualisieren zu können. Heute kann man sich über den PC direkt auf die Anlagen einwählen und Messwertverläufe online verfolgen. Es hat sich viel getan im Bereich der Messdatenerfassung. Was aber macht Sinn und wo ermöglicht dieser Fortschritt weitere Chancen?

(industrietreff) - Die PC-gestützte Messdatenerfassung hat unlängst die herkömmlichen Messgeräte verdrängt. Alles das, was einst über spezialisiertes Equipment gemessen wurde, findet sich heute in High-Tech-Geräten wieder und wird softwareseitig abgebildet. Damit spart sich der Anwender nicht nur die Anschaffung unterschiedlichster Hardware, sondern kann seine Messungen standardisieren und zentral abbilden. Der PC macht die Messtechnik damit nicht nur einfacher, sondern auch komfortabler und flexibler.

Von der Maschine in den Computer

„Werte aller Art, von elektrischen Kennwerten über Temperatur, Druck und Feuch-tigkeit, bis hin zu geometrischer Maßhaltigkeit, lassen sich in digitale Werte übersetzen und folglich PC-gestützt weiterverarbeiten. Der Vorteil dieser Messdatenerfassung liegt aber nicht nur in der Einsparung der Anschaffungskosten, sondern bei intelligenter Nutzung profitiert der Anwender vor allem von einer enormen Transparenz über den gesamten Betriebsablauf“, so Jochen Weber, Geschäftsführer der ProNES Automation GmbH.
So werden die im Betrieb gewonnenen Messdaten beispielsweise online visualisiert und zur Qualitätssicherung in vorhandene CAQ-Systeme eingespeist. Hieraus lassen sich Auswertungen und Handlungsanweisungen ableiten, die nicht nur die Produktqualität sondern auch die Instandhaltung oder Prozessoptimierung betreffen. Die Unternehmen gewinnen schnell und direkt wichtige, reproduzierbare Informationen.

Vom Computer zum Echtzeit-System

Real-Time Systeme sind aus der Fertigungswelt nicht mehr wegzudenken, wenn reproduzierbar, präzise und in definierter Zeit – selbst bei hohen Abtastraten – die richtigen und notwendigen Reaktionen im laufenden Produktionsprozess zu erzeugen sind. Vor allem für kritische Applikationen, wie Sicherheits-Schaltungen oder geregelte Prozesse, sind Echtzeit-Systeme unersetzlich, da sie sich durch ihre hohe Zuverlässigkeit auszeichnen. Als Stand-Alone oder Embedded-Systeme messen und steuern sie die Ausführung spezieller Vorgänge. Wobei auch hier die Funktionalitäten der PC-gestützten Messdatenerfassung verfügbar sind und die Anbindung an weiterführende Datenbearbeitung in der IT-Welt problemlos möglich ist.

Von der Industrie-Anlage zur Kundenbetreuung

Der bedeutendste Vorteil aus der PC-gestützten Messdatenverarbeitung wird aber immer noch selten genutzt. „Die Vernetzung und Verknüpfung aller gewonnenen Daten aus dem Betrieb erlaubt einem Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile“, erläutert Jochen Weber. „Die intelligente Verarbeitung der Messwerte für die Prozess- wie auch Qualitätssicherung liefert wichtige Informationen für Optimierungsmöglichkeiten. Dies macht ein Unternehmen über alle Entscheidungsgremien hinweg nicht nur handlungsfähiger, sondern auch schneller. PC-gestützte Messdatenerfassung wird so zur einer wertvollen Informationsquelle und Basis zur Ausrichtung der gesamten Produktionspla-nung.“

Der Beitrag zum Gesamterfolg

An einem bereits umgesetzten Projekt in der Produktionsumgebung eines Zulieferbetriebes für die Automobilindustrie lässt sich diese Durchgängigkeit ideal aufzeigen:
Alle Prüfmittel und automatisierten Prüfstände in der Produktion des Unterneh-mens sind über einen zentralen Produktionsdatenserver vernetzt. Sowohl die produktqualifizierenden Messdaten als auch die Betriebszustände, wie etwa Maschinenlaufzeiten, Wartungsstillstände oder Fehlermeldungen, werden in einer Datenbank chargenbezogen und anlagenreferenziert abgelegt. Über ein Web-Interface können die Fachabteilungen – wie Produktionsplanung, Qualitätssicherung oder Vorentwicklung – auf diesen Datenbestand zugreifen und jeweils abteilungsrelevante Auswertungen durchführen. Durch die zeitnahe Verfügbarkeit der, für alle Benutzer gleichen, Informationen und die abtei-lungsübergreifende zentrale Datenquelle, werden die internen Abläufe und Planungsarbeiten unterstützt. Fehlersuche, Vorhersagen oder die Rückverfolgung von Chargen und folglich Reaktionszeiten und Optimierungen werden wesentlich erleichtert. Die Transparenz über die Produktion bis in die Fachabteilungen wird stark erhöht.

„Die Nutzung PC-gestützter Messdaten im Produktionsumfeld selbst, aber auch weiterführend in angrenzenden Abteilungen, ermöglicht Unternehmen einen tatsächlichen Wettbewerbsvorteil. Allein das Tempo der heutigen Zeit, aber auch kundenseitige Qualitätsanforderungen, machen es für jeden Betrieb zur Pflicht, Lösungen zu nutzen, die diese Anforderungen erfüllen. Dabei wird oft vergessen, dass das Unternehmen selbst auch enorme Vorteile daraus ziehen kann – wenn die Daten intelligent gesammelt und wirtschaftlich aufbereitet werden. Wichtig ist, dass Sie zur Umsetzung Ihrer Lösung auf einen Partner bauen, der sich im Automationsumfeld, aber auch in der Programmierung und Datenhaltung, auskennt – denn dafür bedarf es Fingerspitzengefühl“, so Jochen Weber.

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Datum: 19.07.2011 - 10:38 Uhr
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