Spritpreis-Horror: Druck auf Logistikbranche steigt
Outsourcing von Transport und Lagerhaltung wichtiger Eckpfeiler
(industrietreff) - Vallendar/Pfäffikon - Rund 180 Milliarden Euro investiert die deutsche Wirtschaft jährlich in die Logistik, um für jeden Bundesbürger 45 Tonnen an Fracht zu bewegen – dafür rollen allein 1,9 Millionen LKWs auf den Strassen, insgesamt umfasst die Branche 2,5 Millionen Erwerbstätige, so eine Studie des Fraunhofer Instituts http://www.fraunhofer.de. Damit stünde die Logistikwirtschaft an dritter Stelle der großen deutschen Wirtschaftsbranchen, direkt hinter dem Fahrzeugbau und der Gesundheitswirtschaft. Entgegen der weit verbreiteten Vorstellung von einer rapiden Expansion zeige sich jedoch, dass die Basisdaten zu Fahrzeugen und Beschäftigten sich nur sehr verhalten bewegen. Lediglich die „Tonnenkilometer“-Leistungen würden durch die Globalisierungseffekte nach oben getrieben, weil die Transportdistanzen zunehmen.
Um die gigantischen Warenströmen über immer größere Distanzen überhaupt transportieren zu können, übergeben Unternehmen Logistikaufgaben gerne an externe Dienstleister. Die erfolgreiche Gestaltung dieses so genannten Outsourcings wird dabei zu einem wichtigen Eckpfeiler der erfolgreichen Unternehmensführung. Die Unternehmen profitieren von den globalen Transportnetzen und können durch diesen Fremdbezug eigene Mitarbeiter-Ressourcen freisetzen und auf die eigentlichen Kernbereiche fokussieren. Vorrangig geht es beim Auslagern von Logistikdienstleistungen um die klassischen Aufgaben Transport, Lagerhaltung und Zollabfertigung. Speditionen, Paketdienste, LKW-, Schifffahrts-, Bahn- und Luftfrachtunternehmen wickeln derzeit rund 79 Milliarden des gesamten Umsatzvolumens ab – Tendenz steigend.
Doch den Dienstleistern stehen harte Zeiten ins Haus, wie der jüngste Fall des Unternehmens FexEx beweist. Die hohen Spritpreise haben den zweitgrößten US-Paketdienst in die roten Zahlen fahren lassen, im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2007/2008 schrieb der Konzern ein Minus von 156 Millionen Euro. „Der Druck auf die Logistik und Transportunternehmen wird auch in Zukunft enorm steigen. Das Ziel muss es daher sein, die Logistik dahingehend zu optimieren, dass das gleiche Volumen mit weniger Bewegung transportiert wird“, erklärt Reto Gianotti, Vice Managing Director Sales and Marketing bei PESA http://www.pesa.ch. Bei Kurierdienstleistungen bestimme vor allem die Größe der Pakete, wie viele Einheiten auf einem LKW verladen werden können. „Die Volumen- und Größenangaben beruhen allerdings häufig auf ungenauen Schätzungen der Auftraggeber. Mit automatischen Scanner- und Wiegesystemen lässt sich aber das genaue Volumen von Paketen bestimmen, so dass Transportfahrzeuge und Flugzeuge effektiver beladen werden können“, so Gianotti weiter.
Einer Studie der Otto Beisheim School of Management http://www.whu.edu zufolge liegt der Anteil des Outsourcings in Europa bei durchschnittlich 65 Prozent. Dabei reiben die Interessen von Logistikdienstleistern und Auftraggebern häufig aneinander, Vertragsvereinbarungen erweisen sich oftmals als schwierig. Denn während Auftraggeber ein Höchstmaß an Flexibilität fordern, um sich Marktfragenachschwankungen besser anpassen zu können, wollen Dienstleister langfristige Verträge abschließen, um eigene Investitionen in Technologie zu amortisieren. „Unsere Studie kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Auftraggeber und Logistikdienstleister in Zukunft erfolgreicher zusammen arbeiten. Ein Ergebnis verweist zum Beispiel auf die Wahl und die Ausgestaltung von Vergütungsstrukturen in den Verträgen. Der richtige Ansatz kann sich hier sehr positiv für den Kunden, aber gleichzeitig auch für den Logistikpartner auswirken", so Professor Jürgen Weber von der WHU.
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Redaktion
medienbüro.sohn
Ettighoffer Straße 26 A
53123 Bonn
Tel: 0228 – 620 44 74
Fax: 0228 – 620 44 75
Mobil: 0177 620 44 74
medienbuero(at)sohn.de
www.ne-na.de
Datum: 05.08.2008 - 14:34 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 55328
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Patrick Schroeder, Gunnar Sohn
Stadt:
Telefon:
Kategorie:
Energiewirtschaft
Anmerkungen:
Diese HerstellerNews wurde bisher 907 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Spritpreis-Horror: Druck auf Logistikbranche steigt
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
medienbüro.sohn (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Eigentor oder Lebensrettung für den Grünen Punkt? ...
Berlin/Düsseldorf, 19. Dezember 2007 - Rosige Geschäfte auch für die Zukunft - das eigentlich sollte nach einem Bericht des Handelsblattes der Druck auf den Gesetzgeber dem Dualen System Deutschland (DSD) sichern. „Nun aber sieht es so aus, als ...Ressourcenkonkurrenz vermeiden bei Förderung von Bioenergie ...
Berlin - Hohe Energiepreise, verbunden mit der staatlichen Förderung von Bioenergie, führen nach Auffassung von Branchenexperten zu einer Ressourcenkonkurrenz in der deutschen Landwirtschaft. Das berichtet der Fachdienst „agrar-report“ http://w ...Open Source-Prinzip in Wissenschaft und Wirtschaft: ...
Von Gunnar Sohn Berlin/Bonn, www.ne-na.de – Der Zugang zu Wissenschaftsressourcen ist in Deutschland sehr reguliert durch Patentschutz, Copyright und ähnliche Bestimmungen. Diese Ansicht vertritt Julian Klein von der Hochschule für Musik und ...Alle Meldungen von medienbüro.sohn
Mulden und Containergestellung für Schrott und Gastronomieauflösung
Leuchtmittel-Kauf: Baumärkte sind beliebtester Einkaufsort
Achtung, hoch ansteckend! Der Wärmepumpen-Virus breitet sich aus!
Politik muss noch mehr für Klimaschutz im Verkehr tun / Höherer CO2-Aufschlag und höhere THG-Quote ab 1. Januar
Letztes Clean-Up des Jahres 2024