Wissenschaftler und Studenten leisten Pionierarbeit an der AMAZONICA-Akademie im Regenwald
München, 14. Januar 2009 - Die ersten Absolventen der AMAZONICA-Akademie erhalten am 14. Februar inmitten des ecuadorianischen Regenwaldes ihr Diplom. Ein großer Tag für die angehenden indianischen Führungskräfte, die an der einzigartigen Urwalduniversität in den vergangenen Monaten das notwendige Wissen erworben haben, um ihren Stämmen auch im 21. Jahrhundert ein unabhängiges und gesichertes Leben im Primärwald zu ermöglichen. Ein Meilenstein auch für die Münchner Unternehmerin und Akademiegründerin Mascha Kauka, deren Lebensgeschichte sich liest wie ein Abenteuerroman. Seit mehr als 25 Jahren setzt sie sich mit aller Kraft dafür ein, den Ureinwohnern des Regenwaldes ihren Lebensraum im Amazonasbecken zu erhalten, da dieses Waldökosystem nur mit deren Hilfe – zur Stabilisierung des gesamten Weltklimas – geschützt werden kann.
(industrietreff) - Die Gründung der AMAZONICA-Akademie ist der vorläufige Höhepunkt des Schaffens der Tochter des einstigen Fix und Foxi-Erfinders Rolf Kauka. Sie soll künftig nicht allein als Ausbildungszentrum für indianische Führungskräfte dienen, sondern noch in diesem Jahr auch eine Forschungsstätte für Wissenschaftler aus aller Welt werden. Die faszinierende Vision von Mascha Kauka ist es, durch die Urwaldakademie ein Netzwerk aus nationalen und internationalen Forschern und Studenten zu schaffen, das im Verbund mit den 400 indigenen Völkern Amazoniens den Erhalt des größten Süßwasserspeichers unseres Planeten sichert.
Am 20. Mai fällt der Startschuss für den internationalen Lehrbetrieb. Um zu eruieren, wie Seminare an der AMAZONICA-Akademie in Zukunft gestaltet werden können, reist eine Gruppe deutscher Wissenschaftler der Hochschule München zu einem „Pilotprojekt“ an. Der Kanzler, Dekane und Dozenten der Fakultäten Tourismus, Architektur, Versorgungs-techniken und Geoinformation werden mit jeweils drei ihrer Studenten im Regenwald forschen und arbeiten, sowie das Gespräch mit den ecuadorianischen Kollegen der Universität in Cuenca suchen, die mit der AMAZONICA-Akademie einen Kooperationsvertrag geschlossen hat.
„Die einmaligen Arbeitsbedingungen wiegen mangelnden Komfort allemal auf“, konstatiert Professor Dr. Theo Eberhard, der Dekan der Fakultät für Tourismus an der Münchner Hochschule, nach seinem ersten Besuch der AMAZONICA-Akademie. Mit diesem bedingungslosen Forschergeist muss die deutsche Delegation auch ihr erstes interdisziplinäres Seminar meistern. Die Lehrstätten der Akademie in Sharamentsa sind noch immer improvisiert. Sanitätsstation und Gemeindehaus des Dorfes dienen als Quartier und Hörsaal, weil der Stiftung AMAZONICA für den Bau der Schulungsgebäude noch nicht ausreichend Geld zur Verfügung steht. So wird es eine der Aufgaben der ersten ausländischen Studenten der Akademie sein, hier handfeste Unterstützung zu leisten. Die Geoinformatiker vermessen das Gelände, die Architekten planen Baumaßnahmen mit Naturmaterialien unter Berücksichtigung des traditionellen Baustils, die Versorgungstechniker suchen nach Konzepten für die ökologische Entsorgung von Abwässern und Müll, und die Tourismusexperten erforschen vor Ort die Möglichkeiten eines „wissenschaftlichen Tourismus“, der eine neue Einnahmequelle für die Indios werden könnte.
Im Herbst 2009 soll die AMAZONICA-Akademie dann für weitere Studenten und Wissenschaftler aus aller Welt geöffnet werden. Deutsche und ecuadorianische Universitäten haben ihre Mitarbeit bereits zugesagt, die UNESCO die Schirmherrschaft übernommen. Umweltverträgliche Technologien, erneuerbare Energien, nachwachsende Rohstoffe, Klimatologie, Hydrologie, Biodiversität, Bodenbiologie, Geoinformatik, Nutzung von Medizinalpflanzen, Management von Naturschutzgebieten, wissenschaftlicher Tourismus und Ethnologie stehen auf dem Lehrplan. Neben theoretischen Seminaren werden auch Exkursionen, Feldarbeit und Workshops in Indiodörfern angeboten, sollen postgraduierte Studiengänge und Summercamps für bestimmte Fachrichtungen stattfinden.
Wenn im Anschluss an das „Pilotprojekt“ die Gesamtplanung steht, werden die Spendengelder der Stiftung AMAZONICA hoffentlich auch endlich ausreichen, um rasch mit dem Aufbau der Schulungsgebäude beginnen zu können. „Bei uns wird wirklich jeder einzelne Euro zu hundert Prozent für den Aufbau der AMAZONICA-Akademie verwandt, von deren Arbeit wir letzten Endes weltweit profitieren werden“, erläutert Mascha Kauka die Arbeit ihrer Stiftung.
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Über AMAZONICA
Unter dem Dach des Namens AMAZONICA vereinen sich vielfältige Aktivitäten im Amazonas-Regenwald. AMAZONICA hat es sich zur Aufgabe gemacht, das bedeutendste Waldökosystem der Erde gemeinsam mit den dort lebenden Indio-Völkern für die Menschheit zu bewahren. Eine wesentliche Säule dieser Aktivitäten bildet die Urwald-Akademie in Ecuador. Diese Forschungs- und Lehreinrichtung, die Wissenschaftlern und Studierenden aus aller Welt offen steht, wurde ins Leben gerufen, um Verständnis für den tropischen Regenwald zu vermitteln. Ein ebenso wichtiges Anliegen ist das Weitergeben und Vertiefen von Erkenntnissen über zukunftsweisende Formen der Gemeindeentwicklung aus erprobten Modellprojekten im Wald. Die Schirmherrschaft liegt bei der UNESCO. Unterstützt wird AMAZONICA unter anderem von der Regierung Ecuadors und dem deutschen KLIMA-BÜNDNIS. Gründerin und Vorsitzende der Stiftung AMAZONICA ist die Verlegerin Mascha Kauka, die sich seit 25 Jahren als Entwicklungshelferin, Umweltexpertin und Ratgeberin der Indios in der Amazonasregion engagiert.
Das Amazonasbecken ist der größte Süßwasserspeicher unseres Planeten. Annähernd ein Drittel der gesamten Süßwasserreserven der Erde wird in dieser Flusslandschaft im nördlichen Teil Südamerikas gehalten und erneuert. Das Weltklima wird durch den tropischen Regenwald maßgeblich beeinflusst, denn ein intakter Tropenwald stabilisiert den Weltwasserhaushalt und reinigt die Atmosphäre von Verschmutzungen und klimaschädlichen Gasen wie dem CO2.
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Datum: 14.01.2009 - 11:17 Uhr
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