Der deutsche Mittelstand erkennt die Chancen von Energie- und Umweltmanagement zwar, nutzt sie aber
Energie- und Umweltmanagement bietet Chancen in Krisenzeiten
Auch wenn aktuell der Ölpreis niedrig und die Klimadiskussion verstummt ist, die nächste weltweite Krise wird durch steigende Energiepreise und Kosten für Umwelt-schutz verursacht. Dabei können gerade deutsche Unternehmen durch Energie- und Umweltmanagement (EUM) Kosten einsparen, vermeiden und wettbewerbsfähiger werden.
(industrietreff) - Mittelständler erkennen die Chancen, aber…
Und das ist auch den deutschen kleinen und mittleren Unternehmen sehr wohl be-wusst. Sie sind sensibilisiert und messen dem EUM große Bedeutung bei – so zu-mindest zeigt es die aktuelle Studie des Deutschen Instituts für kleine und mittlere Unternehmen – in Kooperation mit der GDF Suez Deutschland. 90% der Unterneh-men ist EUM wichtig oder sogar sehr wichtig, und alle Unternehmen können berich-ten, dass sie bereits Maßnahmen zu EUM ergriffen haben. Und sie sehen auch sich selbst und weniger Politik in der Pflicht, Energie- und Umweltmanagement in Deutschland voranzubringen.
Doch dies ist nur die halbe Wahrheit, die die Studie ebenso zeigt:
- Deutsche KMU ergreifen zwar viele nahe liegende Einzelmaßnahmen, vermeiden und sortieren Müll, nutzen Energiespartechnologien und achten auf energieeffi-ziente Maschinen. Es bleibt aber dabei, systematisch gehen nur wenige Unter-nehmen an EUM heran: 1 bis 2% nutzen nur strukturierte EUM-Planungssysteme wie z. B. EMAS, nur 6% schulen ihre Mitarbeiter zu Energieeffizienz und Umwelt-schutz.
- Auch kennen sie nur diejenigen Verordnungen und Gesetze, die aktuell in der öf-fentlichen Diskussion sind, was in naher Zukunft kommen wird und manche gleichwohl relevante Bestimmungen sind kaum bekannt.
- Besonders bezeichnend: Nur 31% der Befragten aus den Unternehmen konnten einigermaßen exakt sagen, welchen Energieverbrauch das Unternehmen hat, 35% konnten nicht einmal eine grobe Angabe machen.
- Und wenn die Unternehmen Maßnahmen ergreifen, dann auch nur, weil sie sich damit Kosten ersparen können, gesetzlichen Pflichten genügen müssen oder weil Kunden es fordern oder die Konkurrenten schon weiter sind. Umweltbewusstsein und gesellschaftliche Erwartungen an das Unternehmen sind kein Argument für mehr.
- Warum wird so wenig und unsystematisch an EUM herangegangen? Personal-mangel, fehlender Druck und Angst vor Kosten hindern die Unternehmen.
- Und die Unternehmen wünschen sich andere Ratgeber zu EUM, obwohl sich ih-nen eine große Zahl anbietet: Nicht so abstrakt und speziell, sondern kompakt und mit ersten konkreten Schritten.
Waren diese Ergebnisse zu erwarten?
Das Verhalten der Unternehmen verwundert kaum, zumal wenn man die Vorausset-zungen sieht, unter denen EUM in den Unternehmen entstehen muss. So stellt dass Deutsche Institut für KMU in einer gutachterlichen Bewertung der Rahmenbedingun-gen von EUM im deutschen Mittelstand fest:
- Die derzeitigen Gesetze und Verordnungen können die Unternehmen nicht – in-trinsisch – motivieren, zu handeln.
- Nur der Markt und konkrete ökonomische Anreize können dauerhaft die Unter-nehmen motivieren.
- Daher müssen auch Förderprogramme primär Zuschüsse statt Darlehen bieten – damit nicht nur 40% der Programme die im Unternehmen bekannt sind, auch dann in Anspruch genommen werden.
- Die derzeit propagierten Systeme, wie z. B. EMAS und ISO 14001 sind zu komplex für kleine Unternehmen, EMAS Easy, Ökoprofit oder QuB sind da schon bes-ser geeignet.
Mehr Informationen?
Die Studie, die bei Experten und über 500 Unternehmen durchgeführt wurde, hat noch eine Reihe auch erstaunliche Detailergebnisse erbracht. Sollten Sie Interesse daran haben, bitte wir Sie, uns anzusprechen. Wir können Ihnen Zahlen, Hinter-grundinformationen, Interviews, Unternehmensbeispiele und fertige Gastbeiträge zur Verfügung stellen.
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Das Deutsche Institut für kleine und mittlere Unternehmen wurde im Frühjahr 2001 gegründet. Das Institut ist eine Gründung aus der betriebswirtschaftlichen Wissenschaft und Lehre und ist als wissenschaftliche Einrichtung auch Teil der deutschen Forschungs- und Bildungslandschaft. Es ist ein betriebswirtschaftlich ausgerichtetes Institut mit umfangreichem Bezug zu Technik und Technologien und versteht sich als Drehscheibe zwischen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verbänden. Es ist nicht kommerziell oder gewinnwirtschaftlich tätig.
Herr Dipl.-Jur. Keywan Ghane
Deutsches Institut für kleine und mittlere Unternehmen
Knesebeckstr. 33/34, D-10623 Berlin
Tel. 030 / 89408-421
Email k.ghane(at)dikmu.de
Datum: 22.01.2009 - 15:58 Uhr
Sprache: Deutsch
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Energiewirtschaft
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