Deutschland ist Gasspeicher-Europameister
Deutschland besitzt die höchste Gasspeicherkapazität in Westeuropa. In 46 unterirdischen Speicheranlagen ruhen nach BDEW-Angaben rund 20 Milliarden Kubikmeter Arbeitsgas.
(industrietreff) - Bonn (www.Strom-Prinz.de) - In Westeuropa besitzt Deutschland noch vor Italien die größte Erdgasspeicherkapazität. Weltweit liegt Deutschland an Platz vier hinter USA, Russland und der Ukraine.
Ausgleich jahreszeitlicher Schwankungen
Da Erdgas bei Wohnungsheizungen immer beliebeter wird, unterliegt der Gasverbrauch je nach Jahreszeit starken Schwankungen. In Sommermonaten beträgt der Erdgasverbrauch teilweise nur ein Zehntel des Bedarfs der Wintermonate. Bestimmte Mengen Erdgas strömen jedoch durchgängig durch die Pipelines, die in Zeiten schwacher Nachfrage zwischengespeichert werden müssen. Zusätzlich werden Puffer zum Ausgleich von Lieferengpässen, wie der aktuelle russische Erdgas-Lieferstopp im Streit mit der Ukraine, benötigt. Die Speicherung erfolgt in Tiefen von 180 bis zu 3000 m in eigens ausgewählten Lagerstätten. So kann jederzeit, in erster Linie natürlich im Winter, auf die vorhandenen Vorräte zurückgegriffen werden.
46 bestehende Erdgasspeicher
Genau 46 unterirdische Gasspeicher gibt es inzwischen in Deutschland. Die Kapazität der Speicher in Deutschland liegt bei rund 20 Milliarden Kubikmeter. Marktführer ist Wintershall mit 4,2 Mrd. Kubikmeter Speichervolumen, gefolgt von E.ON mit 3,8 Mio Kubikmetern. Wie viel Erdgas die Gasanbieter allerdings tatsächlich gebunkert haben, halten sie geheim. Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sind weitere 15 Anlagen mit einem Speichervolumen für Arbeitsgas von rund drei Milliarden Kubikmetern geplant. Im vorigen Jahr stiegen die Investitionen in Gasspeicher um 30 Prozent auf 130 Millionen Euro.
Porenspeicher
Die größte Rolle spielen die so genannten Porenspeicher. Bei ihnen wird der Porenraum von porösen Gesteinen, wie z. B. in ehemaligen Erdgasförderstätten, für die Speicherung genutzt. Porenspeicher können zwischen 100 Millionen und mehreren Milliarden Kubikmetern Gas fassen. Allerdings steht nur rund die Hälfte der eingelagerten Gasmenge als so genanntes Arbeitsgas zur Verfügung. Der Rest, das sog. Kissengas, dient als Druckpuffer und zur Fernhaltung des Lagerstättenwassers von den Speicherbohrungen.
Kavernenspeicher
Die Kavernenspeicher befinden sich in unterirdischen Salzstöcken. Dazu pumpt man zunächst Süßwasser über eine Bohrung in das Salzlager und spült so Hohlräume aus. Die so entstandene Sole wieder an die Oberfläche gepumpt und dann fachgerecht entsorgt. Bei einer mittleren Kaverne beträgt das Fassungsvermögen an nutzbarem Gas etwa 30 Millionen Kubikmeter. Dazu kommt eine als Druckpuffer erforderliche Kissengasmenge von 10 bis 30 Millionen Kubikmeter.
Größter bestehender Gasspeicher Europas
In Rehden, 70 km südlich von Bremen befindet sich heute der größte Gasspeicher Westeuropas. 4,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas können hier gespeichert werden, das entspricht dem Jahresverbrauch von rund zwei Millionen Einfamilienhäusern. Die unterirdische Anlage erstreckt sich über eine Fläche von 800 Hektar, der Größe von 900 Fußballfeldern. Unter der niedersächsischen Moorlandschaft um das Örtchen Rehden befand sich einst eine der größten Erdgaslagerstätten in Deutschland. Vor rund 17 Jahren förderte die Wintershall AG dort die letzten Kubikmeter Gas.
Größter geplanter Gasspeicher Europas
Die deutsche Gazprom-Tochter "Gazprom Germania" wappnet sich für den Fall, dass die Nordsee-Pipeline wie geplant 2011 in Betrieb genommen wird. Bei Hinrichshagen in Mecklenburg-Vorpommern will Gazprom Germania einen Porenspeicher errichten. Falls die geologischen Untersuchungen die Eignung der Lagerstätte abschliessend bestätigen, könnte der Speicher im Zeitraum 2010/2011 mit einer Kapazität von etwa zwei Milliarden Kubikmeter Speichervolumen in Betrieb gehen. Durch die bereits in den 1970er Jahren durchgeführten geologischen Untersuchungen wird die Möglichkeit einer Speicherung von bis zu 5 Milliarden Kubikmeter Erdgas erwartet.
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Datum: 24.01.2009 - 23:37 Uhr
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