IndustrieTreff - NES und TÜV SÜD nehmen einen der höchsten Windmessmasten in Betrieb

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NES und TÜV SÜD nehmen einen der höchsten Windmessmasten in Betrieb

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Erforschung der Windverhältnisse an Waldstandorten

(PresseBox) - Zusammen mit der örtlichen Energie-Initiative Natural Energy Solutions (NES) hat TÜV SÜD bei Erbendorf einen Windmessmast errichtet, der mit einer Höhe von 140 Metern zu den höchsten Einrichtungen dieser Art in Deutschland zählt. Mit der Messstation werden erstmals aussagekräftige Wind- und Wetterdaten zur Planung von Windparks in der nördlichen Oberpfalz sowie zur Untersuchung der Windverhältnisse an Waldstandorten erhoben. Die Patenschaft für dieses wegweisende Projekt hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie übernommen.
"Für die nördliche Oberpfalz liegen bisher kaum verlässliche Daten zu den Windverhältnissen und Ertragspotenzialen vor", sagt Dipl.-Ing. Peter H. Meier von der Abteilung Wind Cert Services der TÜV SÜD Industrie Service GmbH in Regensburg. "Zudem gibt es in dieser Region nur wenige Windenergieanlagen, die als Referenz herangezogen werden können." Dabei deuten nach Aussage des TÜV SÜD-Experten gerade die oberpfälzischen Höhenzüge auf windhöffige und ertragreiche Standorte hin.
Daten für die Ertragsanalyse und zu Forschungszwecken
Die Natural Energy Solutions (NES) aus Erbendorf plant einen Windpark mit bis zu sechs Windenergieanlagen im Hessenreuther Wald. "Mit unseren Anlagen wollen wir in Zukunft rund 15.000 Haushalte der Region mit klimaneutralem Windstrom versorgen", erklärt Bernhard Schmidt, Geschäftsführer der NES. "Um im Vorfeld die Wirtschaftlichkeit des geplanten Windparks zu prüfen und damit auch Sicherheit für unsere Investitionen zu bekommen, brauchen wir unbedingt verlässliche Winddaten."
Daher werden in den kommenden beiden Jahren alle relevanten Wetterdaten mit der neuen Messstation aufgezeichnet. Die Daten bilden die Grundlage für detaillierte Computersimulationen, mit denen die Windexperten von TÜV SÜD das Ertragspotenzial der Region präzise berechnen können. Weil in Waldgebieten über den Baumkronen zum Teil starke Turbulenzen herrschen, sind hier Windenergieanlagen der neusten Generation mit Nabenhöhen von mehr als 140 Metern erforderlich. Diese Anlagen sind hoch genug, um durch Turbulenzen nicht beeinträchtigt zu werden. Die Messungen bei Erbendorf sollen wichtige Aufschlüsse über die realen Windverhältnisse in 140 Metern Höhe bringen. "Unser Projekt ist wegweisend für die Erschließung von Waldstandorten und trägt somit wesentlich dazu bei, die Ausbauziele der Erneuerbaren Energien zu erreichen", betont Bernhard Schmidt.




High-Tech für die Messungen
Der Windmessmast in Erbendorf zählt zu den höchsten Masten dieser Art in Deutschland. Er verfügt über acht Schalenkreuz-Anemometer, die in 10 bzw. 20-Meter-Abständen am Mast montiert sind. Sie erfassen die Windgeschwindigkeiten in unterschiedlichen Luftschichten - von der Mastspitze bis zu den Baumwipfeln. Weitere Sensoren messen Windrichtung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck. Die Gesamtheit dieser Daten ermöglicht den TÜV SÜD-Experten die exakte Analyse des Windprofils. "Bereits nach einem Jahr haben wir genügend Daten für die Ertragsanalysen an diesem Standort", erklärt Peter H. Meier. "Die Erhebungen im zweiten Jahr dienen vor allem Forschungszwecken, um weitere Erkenntnisse über die komplexen Strömungsverhältnisse in hügeligen und bewaldeten Gebieten zu sammeln - denn hier besteht noch erheblicher Forschungsbedarf."
Von der Kooperation bei dem Projekt in Erbendorf profitieren beide Partner. "Die NES bekommt eine solide Datenbasis für den geplanten Windpark und legt damit den Grundstein für eine unabhängige Energieversorgung aus der Region für die Region", betont Peter H. Meier. "Unsere TÜV SÜD-Forschungsabteilung wird wichtige Erkenntnisse gewinnen, um Windparks in komplexen Geländeformationen in Zukunft noch besser planen und projektieren zu können."
TÜV SÜD und die NES tragen die Investitions- und Betriebskosten von rund 250.000 Euro gemeinsam. Die hochwertige technische Ausstattung für die Forschungsarbeiten kommt von TÜV SÜD. Das Projektvolumen des geplanten Windparks beträgt voraussichtlich knapp 30 Millionen Euro.
Weitere Informationen über TÜV SÜD und NES stehen im Internet unter www.tuev-sued.de/windenergie.

TÜV SÜD ist ein international führender Dienstleistungskonzern mit den Strategischen Geschäftsfeldern INDUSTRIE, MOBILITÄT und ZERTIFIZIERUNG. Mehr als 16.000 Mitarbeiter sind an über 600 Standorten weltweit präsent. Die interdisziplinären Spezialistenteams sorgen für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Als Prozesspartner stärken sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Kunden.


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Datum: 23.10.2012 - 12:04 Uhr
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