Training an virtuellen Patienten hilft Therapiefehler vermeiden
Europäischer eLearning Award "eureleA 2009": Tübinger INMEDEA GmbH erfolgreich
(industrietreff) - (Stuttgart/Hannover) März 2009 - Mit dem Europäischen eLearning Award werden herausragende Beispiele für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien ausgezeichnet. Das Online-Lernsystem INMEDEA Simulator der Tübinger INMEDEA GmbH belegte in den Kategorien Mediendidaktik und Gesamteindruck jeweils den zweiten Platz. Es simuliert klinische Abläufe und Situationen in den verschiedenen Fachabteilungen eines Krankenhauses am Beispiel virtueller Patienten. Den Bedarf an diesem innovativen Fortbildungsinstrument unterstreicht ein aktueller Beitrag einer amerikanischen Fachzeitschrift: Falsche Diagnosen gefährden den Patienten in einem höheren Maß als Behandlungsfehler. Hier setzt das INMEDEA-Konzept an, das die optimalen Schritte zur korrekten Diagnose an virtuellen Patienten einüben lässt.
Am Wettbewerb zur Wahl der besten professionellen eLearning-Lösung hatten sich 120 Unternehmen und Institutionen beworben. "Es ist toll, dass wir bei einer derart großartigen europäischen Konkurrenz, an der viele große internationale Firmen teilgenommen haben, mit unserer Krankenhaussimulation überraschen konnten", sagt Dr. Franz Gerstheimer, Geschäftsführer der INMEDEA GmbH aus Tübingen in der BioRegion STERN. Die Auszeichnungen wurden im Rahmen des CeBIT Forums "Learning & Knowledge Solutions" am 6. März in Hannover vergeben. Die eLearing-Plattform der INMEDEA GmbH, die seit Anfang dieses Jahres zum international tätigen eHealth-Unternehmen CompuGroup Holding AG gehört, unterstützt Ärzte, Pflegekräfte und Studenten mit einer interaktiven Arzt-Patienten-Simulation. Der Anwender erwirbt auf spielerische Weise medizinisches Grundlagen- und Fachwissen, vor allem aber die Fähigkeit, klinische Entscheidungen wie in der Wirklichkeit zu treffen. Durch die realistisch visualisierten Fallgeschichten werden medizinische Leitlinien als optimale Prozesskette abgebildet und eingeübt.
Die Notwendigkeit zur Verbesserung der diagnostischen Prozesse wird in einem aktuellen Beitrag der renommierten amerikanischen Fachzeitschrift Journal of the American Medical Association, JAMA beschrieben. Danach sterben allein in den USA 40.000 bis 80.000 Menschen jährlich infolge fehlerhafter Diagnosen im Krankenhaus. Rund 14 Prozent aller Nebenwirkungen werden durch Diagnosefehler verursacht, auf die Rechnung von Behandlungsfehlern hingegen gehen höchstens neun Prozent. Eine weitere Studie zeigt, dass Technik allein die Situation nicht wesentlich verbessert.
Eine Verbesserung dieser Situation wird vor allem durch ein systematisches, prozessorientiertes Vorgehen erreicht. Der INMEDEA Simulator ist ein ideales Werkzeug für die Aus- und Fortbildung. Die Simulation kann in Vorlesungen und Seminare eingebunden werden, eignet sich aber genau so gut für das eigenständige Lernen. In der virtuellen Klinik stehen inzwischen mehr als 150 virtuelle Patienten aus 23 unterschiedlichen Fachgebieten zur Verfügung. Die Krankheitsfälle basieren teils auf realen, teils auf fiktiven Fällen aus dem Lehrbuch. Alle Diagnose- und Behandlungsschritte werden in einer Krankenakte protokolliert und können jederzeit überprüft und kontrolliert werden. Integrierte Zeit- und Kostenerfassungen vermitteln zusätzliche Realitätsnähe.
Kunden des INMEDEA-Programms sind medizinische Hochschulen, pharmazeutische Unternehmen und öffentliche Institutionen. An den Universitäten von Tübingen, Münster, Essen, Graz sowie an der Berliner Charité wird das virtuelle Krankenhaus in der Lehre eingesetzt.
Das Institut für Rechtsmedizin an der Universität Münster entwickelte in Kooperation mit INMEDEA das neue Modul "Virtuelle Leichenschau". Die wenigsten Ärzte oder Studenten können unnatürliche Todesursachen, beispielsweise einen Giftmord, mit 100-prozentiger Sicherheit diagnostizieren - in der virtuellen Leichenschau können sie es üben.
"Durch die rasanten Veränderungen im Gesundheitswesen wächst die Notwendigkeit, Abläufe im Vorfeld zu simulieren stetig", sagt BioRegio STERN-Geschäftsführer Dr. Klaus Eichenberg. "Mit ihrer virtuellen Klinik hat sich INMEDEA große Verdienste um eine realitäts- und praxisbezogene Ausbildung erworben."
zk-som
Über INMEDEA:
Die INMEDEA GmbH, ein eLearning Verlag aus Tübingen, entwickelt eines der führenden interaktiven medizinischen Lernprogramme weltweit. In einem virtuellen Krankenhaus können Ärzte, Pflegepersonal und angehende Mediziner ihr Wissen vertiefen und neue Kompetenzen erwerben. Das Programm lässt sich mit jedem gängigen Webbrowser aufrufen. Das Lernkonzept sieht vor, dass die Benutzer vorher gelerntes Faktenwissen an möglichst authentischen Fällen anwenden können. Das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen beschäftigt 14 Mitarbeiter und gehört seit dem 18.12.2008 zur CompuGroup Holding AG, die eines der führenden eHealth-Unternehmen in Europa ist.
INMEDEA GmbH: Dr. Franz Gerstheimer, Geschäftsführer, Schaffhausenstraße 113, 72072 Tübingen, 07071-750190,
franz.gerstheimer(at)inmedea.com
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BioRegio STERN wird unterstützt von den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb sowie den Städten Stuttgart, Tübingen, Esslingen und Reutlingen. Geschäftsführer ist der Molekular- und Zellbiologe und Investmentanalyst Dr. Klaus Eichenberg.
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Datum: 19.03.2009 - 13:25 Uhr
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