FlexStrom meldet Insolvenz an: "Profitabel, aber nicht mehr liquide" / Außenstände zwingen unabhängigen Stromanbieter zur Aufgabe
(ots) - Der unabhängige Stromanbieter FlexStrom hat heute
Insolvenz angemeldet. Gleiches ist auch bei den Tochtergesellschaften
OptimalGrün und Löwenzahn Energie geschehen. Das Geschäft von FlexGas
wird hingegen durch einen Investor weitergeführt, so dass sich für
deren Kunden nichts ändern wird. Ursächlich für die Insolvenz seien
vor allem die schlechte Zahlungsmoral zahlreicher Stromkunden und
weiterhin bestehende Oligopolstrukturen im deutschen
Versorgungsmarkt.
Mit rund 100 Millionen Euro seien Kunden bei FlexStrom oder den
Tochtergesellschaften OptimalGrün und Löwenzahn Energie im Rückstand.
Die Zahlungsmoral vieler Kunden hat sich zuletzt nach der
fehlerhaften und schädigenden Berichterstattung vereinzelter Medien
dramatisch verschlechtert. Nur ein Teil der Kunden zahle seither
seine Rechnungen pünktlich. Zudem haben zahlreiche mit
Monopolstrukturen ausgestattete Lieferanten die Berichterstattung zum
Anlass genommen, rechtswidrige Forderungen aufzustellen und so das
Marktgeschehen beeinträchtigt.
Die seit 2003 bestehende FlexStrom könne diese Rückstände nicht
mehr selbst schultern. "Profitabel, aber nicht mehr liquide", hieß es
am Freitag früh in der Berliner Firmenzentrale. Während die Gelder
verunsicherter Kunden ausblieben, müssten Stromeinkauf und die hohen
Netzentgelte weiter beglichen werden, teilweise versehen mit
erheblichen weiteren Sicherheitsleistungen.
Eine zusätzliche Belastung stellte der Rekordwinter dar. Der
Grund: Während Kunden im kalten Winter nur ihre normalen Abschläge
bezahlen, muss durch den Anbieter deutlich mehr Energie eingekauft
werden. Dafür ging die FlexStrom Unternehmensgruppe selbst
notgedrungen mit einem Millionenbetrag in Vorleistung.
Seit 2009 arbeitet der unabhängige Anbieter profitabel, für 2012
wurde sogar eine Gewinnsteigerung auf mehr als 20 Millionen Euro
gemeldet. Dennoch blieben dem Energieversorger externe Finanzierungen
verwehrt, weil einzelne Medien immer wieder falsch über FlexStrom
berichteten und damit die Kreditwürdigkeit des Unternehmens
schädigten. Banken und Investoren ließen sich von der
wahrheitswidrigen Berichterstattung verunsichern und abschrecken.
Nach knapp zehnjähriger Unternehmensentwicklung bedauert die
Geschäftleitung von FlexStrom diesen Schritt außerordentlich:
"Insbesondere für unsere zahlenden Kunden und unsere Mitarbeiter ist
es ein harter Schlag, dass trotz der guten Unternehmensergebnisse
aktuell keine normalen Marktverhältnisse und
Finanzierungsmöglichkeiten mehr bestehen".
Pressekontakt:
FlexStrom Aktiengesellschaft
Pressestelle
Reichpietschufer 86-90
10785 Berlin
E-Mail: presse(at)FlexStrom.de
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Datum: 12.04.2013 - 11:30 Uhr
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