Ostdeutschland: führend beim Ausbau der Erneuerbaren Energien
Regionale Energiekonferenz Ostdeutschland 2013, 24. September 2013, Leipzig
(ots) - 30. Juli 2013. Beim Ausbau der
Erneuerbaren Energien auf Länder¬ebene sind die ostdeutschen
Bundesländer führend: Unter den fünf Ländern mit dem größten Anteil
Erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung belegen sie drei
Plätze. Auch die Bürger in Ostdeutschland befürworten Ökostrom. 76
Prozent der Privathaushalte wollen an der Energiewende festhalten -
vorausgesetzt, die Kosten klettern nicht noch weiter nach oben, so
ein Ergebnis der Studie "Energiewelt Ost", die im Auftrag des
Stromversorgers Envia Mitteldeutsche Energie (Envia-M) erhoben wurde.
Welche Weichen die Politik noch stellen muss, damit die
Energiewende erfolgreich ist, erläutern am 24. September auf der
Regionalen Energiekonferenz Ostdeutschland 2013 die
Wirtschafts-Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang aus Sachsen-Anhalt,
ihr Amtskollege Jochen Staschewski aus dem Thüringer
Wirtschaftsministerium sowie Sachsens Wirtschaftsminister Sven
Morlock.
Neben der Politik kommen in Leipzig auch Vertreter aus Industrie,
Kommune und Beratung zu Wort. Thematische Schwerpunkte der Regionalen
Energiekonferenz sind neben dem politischen Masterplan für die
Energiewende neue Geschäftsmodelle für die Solarregion Ostdeutschland
außerhalb der EEG-Förderung, die Auswirkungen eines fortschreitenden
Rekommunalisierungstrend, Energiespeicher als Baustein für die
Integration der Erneuerbaren Energien sowie Versorgungssicherheit in
Ostdeutschland. Programminfos: http://bit.ly/regional_ost
Gastgeber der Konferenz ist die VNG - Verbundnetz Gas
Aktiengesellschaft (VNG). Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, Vorstand
Gasverkauf/Personal bei VNG spricht über die Bedeutung von Erdgas für
die Energieversorgung in Ostdeutschland. Der Umbau des gegenwärtigen
Energiesystems sei ohne Erdgas nicht zu schaffen, so Barbknecht. Es
biete die notwendige Versorgungssicherheit und stehe zugleich für
einen klima- und umweltschonenden Weg.
Erneuerbare aus dem Osten - eine Erfolgsgeschichte
Brandenburg hat sich ambitionierte energiepolitische Ziele
gesteckt und schon erhebliche Ausbauerfolge insbesondere bei Wind und
Biogas erzielt. Bis zum Jahr 2030 sollen die Erneuerbaren Energien
den gesamten Strombedarf in Brandenburg und Berlin rechnerisch decken
können. Die Windkraft wird daran einen Anteil von 80 Prozent haben;
der Bedarf an flexibleren Kraftwerken und Speichertechnologien wird
wachsen. Über die Energiezukunft Ostdeutschlands berichtet
Eniva-Vorstandschef Carl-Ernst Giesting.
Der Ausbau der Verteilernetze sei die wichtigste Maßnahme, so
Giesting, daher seien auch die Regionalversorger wichtige Akteure für
das Gelingen der Energiewende. Mit Geschäftsführern der Stadtwerke
Burg und Dresden diskutiert Giesting unter Leitung von Olaf Pritsch,
Director der Pöyry Management Consulting, über neue Wege für
Stadtwerke, Bürgerbeteiligungen sowie politische Rahmenbedingungen
für Ostdeutschland.
"Mit der dezentralen Versorgung entstehen Möglichkeiten für neue
Geschäftsmodelle, neuen Marktteilnehmern und teilweise anderen
Finanzierungsformen. Für EVU bedeutet dies ein massives Umdenken, weg
von großen, langfristigen Investitionen hin zu einem kleinteiligeren
Geschäft mit teilweise kürzeren Zyklen und anderen
Geschäftsmodellen. Die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen wird
für EVU zum "Seriengeschäft" und erfordert eine hohe
Innovationsfähigkeit der Organisation", erklärt Pritsch gegenüber dem
Veranstalter.
Virtuelle Kraftwerke und Stromspeicher
Für die Energiewende sind professionelle Stromspeichersysteme in
allen Bereichen der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette
notwendig - aber noch nicht hinreichend. Welche Stromspeicher
wirtschaftlich sind, was virtuelle Kraftwerke leisten können und
warum sich besonders der ostdeutsche Raum für den Bau innovativer
Speicherprojekte eignet, erläutert Prof. Dr. Norbert Menke,
Geschäftsführer bei Durion, ein Systemanbieter für verbrauchsnahe
Stromerzeugung und Stromspeicherung.
Versorgungssicherheit
Die Angst vor Stromausfällen ist groß, die Fragen nach der
Netzstabilität sind daher dringlich: Über notwendige Maßnahmen für
mehr Netzstabilität spricht Gunter Scheibner, Leiter Systemführung
der 50Hertz Transmission. Ob ein wirtschaftlicher Betrieb von
konventionellen Kraftwerken noch möglich ist, erläutert Thomas
Prauße, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Leipzig, am
Beispiel eines Gas- und Dampfkraftwerk(GuD).
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