Vom Forscher zum Unternehmer: Zehn Jahre Fraunhofer Venture
Seit zehn Jahren ermöglicht Fraunhofer Venture Unternehmensgründungen aus der Fraunhofer-Gesellschaft heraus. Über 150 Firmen wurden seither beim Start begleitet. Auch in der Finanzkrise bewährt sich das Konzept Venture-Gruppe.
(industrietreff) - »1999 wurde klar, dass Wissenschaftler Unterstützung brauchen, ideell, personell und finanziell, um aus einer Idee ein Unternehmen werden zu lassen«, erinnert sich Thomas Doppelberger, der Leiter von Fraunhofer Venture. Forscher, die an einem Fraunhofer-Institut arbeiten, sollten die Möglichkeit bekommen, ihre Entwicklungen am Markt zu platzieren. Wissenschaftler, die den Schritt in die Selbständigkeit wagen und eine eigenständige Firma, ein »Spin-off«, gründen, profitieren vom Know-how der Fraunhofer Venture-Mitarbeiter. So wird aus einer Erfindung im Idealfall ein dauerhaft tragfähiges Unternehmen.
In den vergangenen zehn Jahren hat das Fraunhofer Venture-Team eine Vielzahl von Firmen bei der Gründung begleitet. Ob es um Solarzellen geht, die doppelt so effektiv sind wie herkömmliche; Krebsvorsorge, die ohne Spiegelungen auskommt; Roboter, die auf Ölplattformen lebensgefährliche Arbeiten übernehmen oder Stoßdämpfer, die jede Erschütterung im Fahrzeug auffangen – hinter jeder der Gründungen steht eine technische Innovation, motivierte Forscher mit Unternehmergeist und die Begleitung durch Fraunhofer Venture.
Schnell entwickelte sich aus der neuen Abteilung ein Partner vieler Unternehmensgründungen, über 150 Firmen wurden in ihrer Entstehungsphase begleitet, an über 70 Unternehmen ist Fraunhofer Venture bis heute beteiligt. Die Firmen arbeiten in vielen unterschiedlichen technischen Bereichen: Life Science, Energie und Umwelt, Fertigung und Verfahren, Information und Kommunikation, Mikroelektronik, Transport und Logistik sowie Werkstoff und Photonik. Auch nach der Gründung ist der Kontakt eng und partnerschaftlich. Während der Investitionsphase bleibt man dem Unternehmen treu verbunden. Kurzfristige Erlösmaximierung ist nicht das Ziel von Fraunhofer Venture, denn schnelle Gewinnmitnahmen würden den Unternehmenserfolg gefährden.
Wirtschaftskrise keine Gefahr für innovative Gründungen
Auch in der Finanzkrise sieht Thomas Doppelberger die bisherige Strategie nicht in Frage gestellt: »Es ist ein tragfähiges Konzept, wissenschaftliche Neuerungen, die das Leben der Menschen verbessern, in ein solides Unternehmen einzubringen. Die Firmen schaffen Arbeitsplätze in hochspezialisierten Umgebungen.« Auch für 2009 erwartet Doppelberger, dass die Umsätze der Spin-offs weiter steigen werden. Das ist auch für die Forschung vorteilhaft: Über Beteiligungen oder Lizenzgebühren fließen Gelder an die Fraunhofer-Gesellschaft zurück. Damit wird neue Forschungsarbeit ermöglicht.
Am Anfang steht dabei immer die eine Frage, die alle kommenden Herausforderungen zusammenfasst: Trägt das Konzept? »Die Idee ist die Grundlage. Wenn sie nach ersten Prüfungen Bestand hat, dann geht die Arbeit richtig los«, sagt Thomas Doppelberger. Dann wird die Technologie auf ihre Markttauglichkeit geprüft und Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet. Als nächster Schritt ist der eigentliche Gründungsprozess geplant, die Geschäftsidee wird analysiert und ein Businessplan erstellt. Anschließend geht es um die Finanzierung. »Erst dann arbeiten wir heraus, ob sich die Fraunhofer-Gesellschaft an der Unternehmens-Vision beteiligt und welche zusätzlichen Finanzierungsstrategien in Frage kommen«, erläutert Doppelberger.
Naheliegend, dass die Finanzierungsfrage einen wichtigen Stellenwert einnimmt, daher ist dieser Abschnitt in der Entstehung des neuen Unternehmens oft sehr zeit- und arbeitsintensiv; unter anderem werden potenzielle Partner angesprochen, etwa Risiko-Kapitalgeber. Für deren Finanzierungszusage zählt nicht nur der Businessplan, sondern auch der Auftritt des Gründerteams. Nach erfolgreichem Finanzierungsabschluss kann dann das Abenteuer Selbstständigkeit beginnen. Und Fraunhofer Venture hat wieder eine Unternehmensgründung begleitet.
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 57 Institute an über 40 Standorten in ganz Deutschland. Rund 15 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen das jährliche Forschungsvolumen von 1,4 Milliarde Euro. Davon erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft rund zwei Drittel aus Aufträgen der Industrie und öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Die internationale Zusammenarbeit wird durch Niederlassungen in Europa, in den USA und in Asien gefördert.
Verena Röthlingshöfer
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Datum: 03.06.2009 - 10:30 Uhr
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