Wissmann: IAA zeigt die enorme Innovationskraft der Automobilindustrie
(ots) - "Die automobilste Show der Welt
zeigt: Dies ist die Industrie der Innovation. Rund 1.100 Aussteller
aus 35 Nationen präsentieren auf der weltweit wichtigsten
Automobilmesse, der 65. IAA Pkw, 159 Weltpremieren. Nur die IAA
bietet so ein eindrucksvolles Innovationsfeuerwerk. Hier wird das
Fenster zur Zukunft der Mobilität ganz weit aufgestoßen: Mit der
Elektromobilität und mit der Vernetzung des Fahrzeugs setzt diese IAA
zwei technologische Megatrends, die das Automobil und das Autofahren
in den nächsten Jahren neu definieren werden: Wir machen Mobilität
effizienter, sicherer, komfortabler", betonte Matthias Wissmann,
Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf der
IAA-Eröffnungsfeier in Frankfurt am Main. Bundeskanzlerin Angela
Merkel eröffnete die 65. IAA Pkw vor zahlreichen hochrangigen Gästen
aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Keine andere Autoshow habe eine so große Medienresonanz: "Mehr als
11.000 Journalisten aus 100 Ländern berichten über die IAA, allein an
den beiden Pressetagen gab es über 80 Pressekonferenzen der
Aussteller. Und keine andere Automobilmesse ist so international wie
die IAA", betonte Wissmann. Der Anteil der ausländischen Aussteller
ist auf 42 Prozent gestiegen, der Anteil der Aussteller aus Asien hat
sich verdoppelt, die Zahl der chinesischen Aussteller hat sich sogar
verzehnfacht.
An Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet, sagte der
VDA-Präsident: "Sie eröffnen heute die internationale Leitmesse der
Mobilität. Sie geben damit den Startschuss für eine IAA, deren Ruf um
die Welt geht und die die automobile Welt auf Deutschland blicken
lässt - von China bis in die Vereinigten Staaten, von Brasilien bis
Südkorea. Die automobile Faszination ist hier so international wie
nie zuvor." Das Auto sei viel mehr als ein reines Transportmittel:
"Das Auto ist ein Stück Völkerverständigung auf vier Rädern geworden
- und damit Fahrkultur in seiner wortwörtlichen Bedeutung!"
Diese IAA setze eine klare Botschaft: "Unsere Branche ist die
Industrie der Ideen, die Industrie der Innovation! Nur ein rollender
Stein setzt kein Moos an. Den Megatrend der mobilen Kommunikation
gehen wir mit. Mit Vollgas beschleunigen wir auf der Autobahn der
Innovationen", sagte Wissmann: "In Echtzeit erfassen die Fahrzeuge
die Verkehrssituation. Und die Autos geben die Informationen weiter,
sie sprechen quasi miteinander. So kann der Fahrer schon dann
reagieren, wenn er die Gefahr noch gar nicht sieht. Ein Stauende
hinter einer Kurve oder widrige Witterungsverhältnisse werden
rechtzeitig angezeigt. Auch im Bereich von Kreuzungen lässt sich die
Unfallzahl signifikant reduzieren. Ein Quantensprung für die
Verkehrssicherheit!" Ganz am Ende dieser Entwicklung, wenn das
automatisierte Fahren Realität geworden sei, könne das Auto
schließlich unfallfrei unterwegs sein: "Was heute noch als Vision
erscheint, kann morgen bereits Realität sein. Jede Reise, auch die in
die automobile Zukunft, fängt immer im ersten Gang an", unterstrich
Wissmann.
Der VDA-Präsident verwies darauf, dass Auto und Smartphone längst
keine Gegensätze mehr seien, sondern sich vielmehr ergänzen: "Der
Jugend wird gerne ein nachlassendes Interesse an der automobilen Welt
angedichtet. Auf dem Messegelände erleben wir das exakte Gegenteil!"
Während die Bevölkerung immer älter werde, sinke das
Durchschnittsalter der IAA-Besucher. Die IAA-App, der Connected Car
Guide, die digitalen IAA-Angebote erfreuten sich größter Beliebtheit.
Die IAA-Facebookseite haben bereits über 36.000 "likes" gesammelt.
Wissmann unterstrich: "Auch unsere Schulklassenaktion platzt aus
allen Nähten: Über 26.000 Schüler machen das Messegelände zum größten
Klassenzimmer der Welt. Derart interessierte, aktive und angeregte
Schülergruppen wünscht sich mancher Lehrer sicher auch öfter im
Schulalltag. Wollte man Autokunde als Schulfach einführen, die Kurse
wären gewiss überbelegt."
Wissmann wies zudem auf die großen Fortschritte bei der
Optimierung der klassischen Antriebe hin: "Benziner und Clean Diesel
werden immer effizienter. Aktuell haben die deutschen Konzernmarken
738 Modelle mit einem CO2 -Ausstoß von unter 130 Gramm pro Kilometer
auf dem deutschen Markt. Allein in den letzten zwei Jahren hat sich
diese Zahl mehr als verdoppelt." Effizientere Motoren und
konsequenter Leichtbau seien die beiden großen Bausteine dieser
rasanten Entwicklung. Hinzu kommen jetzt zahlreiche Serienmodelle mit
alternativem Antrieb - rein batterie-elektrisch, als Plug-in-Hybrid,
als Range-Extender: "Bis Ende 2014 bringen unsere Hersteller 16
E-Modelle auf den Markt. Elektromobilität ist keine Vision mehr, die
Autos kommen jetzt auf die Straße", sagte Wissmann.
Kritisch ging Wissmann auf die geplante CO2-Regulierung aus
Brüssel ein: "Wenn physikalische und technische Grenzen
unberücksichtigt bleiben, ist es die Pflicht der Industrie, mahnend
den Finger zu heben. Die Ingenieure mit ihrem technischen Know-how
müssen Gehör finden bei Juristen und Bürokraten. Die
Automobilindustrie taugt nicht zum politischen Spielball, der sich
unter den Amtstischen in Brüssel beliebig jonglieren lässt. Bei der
CO2-Regulierung geht es nicht nur um Klimaschutz. Es geht auch um
eine grundsätzliche industriepolitische Weichenstellung, um die
Wettbewerbsfähigkeit Europas, um die gesunde Balance von Ökologie und
Ökonomie. Lassen Sie mich in aller Deutlichkeit sagen: Wir haben
nicht den Eindruck, dass alle in Europa mit Augenmaß an diese Aufgabe
herangehen. Denn ein reguliertes, langweiliges Einheitsauto ist
sicher nicht die Lösung! Die Menschen in Europa und anderswo haben
unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse, sie wollen zwischen vielen
Modellvarianten wählen."
Eine vernünftige und realistische Gesetzgebung sei notwendig, so
Wissmann: "Das für 2020 angestrebte 95-Gramm-Ziel stellen wir nicht
grundsätzlich in Frage. Aber um Wertschöpfung und Beschäftigung nicht
zu gefährden, müssen wir auch über den Tellerrand schauen: In den USA
sind bis 2020 nur 121 g CO2/km vorgeschrieben, in China 117 Gramm, in
Japan 105 Gramm. Wenn wir in Europa bei alternativen Antrieben
mitspielen wollen, müssen wir Innovationen anregen. China und die USA
gewähren Supercredits in einem weitaus höheren Maße, als es sich die
EU-Kommission vorstellt: In den USA werden Elektroautos zweifach
angerechnet, in China sogar fünffach. Auch in Europa erreicht man
kluge Zukunfts-entscheidungen nicht durch Strangulierung, sondern
durch Stimulierung."
Wo die Automobilindustrie erfolgreich sei, entstehe qualitative
Beschäftigung: Für all diese Menschen - allein in Deutschland
beschäftigt die Automobilindustrie über 750.000 Mitarbeiter in ihren
Stammbelegschaften - stifte das Auto Identität. Und für noch viel
mehr Menschen ermögliche das eigene Auto individuelle Mobilität und
zuverlässige, moderne Dienste: "All das sind triftige Gründe, der
deutschen Automobilindustrie den Rücken zu stärken. Damit hierzulande
weiterhin die besten Autos gebaut werden können", betonte Wissmann.
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Eckehart Rotter
VDA - Abteilung Presse
Tel.: 030.897842-120
E-Mail: rotter(at)vda.de
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Datum: 12.09.2013 - 10:38 Uhr
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