Fertigungsindustrie: Rennen um Innovationsführerschaft in vollem Gang / Deloitte-Report zeigt Bedeutung von Talenten für Verteidigung der Spitzenposition Deutschlands
(ots) - Der Deloitte-Report "Ausblick Manufacturing
2/2013" zeigt: In der Fertigungsindustrie ist und bleibt Deutschland
Innovationsführer auf den Weltmärkten - muss sich aber vor China in
Acht nehmen, das auf Sicht von fünf Jahren in die Spitzengruppe der
Innovationsführer in dieser Branche aufschließen wird. Das ist die
mehrheitliche Einschätzung der CFOs in der deutschen
Fertigungsindustrie. Als maßgeblich für die Positionierung
Deutschlands bewertet werden vor allem das qualitativ hochwertige
Ausbildungssystem sowie ein intelligentes Innovationsmanagement.
Abseits dessen zeigen sich die CFOs trotz allgemeiner
Stimmungsaufhellung deutlich skeptischer bei der weiteren
wirtschaftlichen Entwicklung, als es in anderen Branchen der Fall
ist. Entsprechend zurückhaltend sind sie, wenn es um Neueinstellungen
und Investitionen geht. Der Fokus liegt nach wie vor auf
Kostensenkungen und Risikovorsorge (Energiepreise, Nachfragerückgang
und Fachkräftemangel).
"Die CFOs der Fertigungsindustrie fassen allmählich wieder
Vertrauen in die konjunkturelle Entwicklung und die Stabilität des
wirtschaftlichen Umfelds. Dennoch zeigen sie sich nicht so
optimistisch wie die meisten Vertreter anderer Branchen. Wachstum
spielt zwar eine wichtige Rolle, aber die Mehrheit steht immer noch
auf der Kostenbremse", erklärt Thomas Doebler, Partner und Leiter
Manufacturing bei Deloitte.
Ideen sind Schlüssel zum Erfolg
Abseits der Kostenfrage stehen jedoch Innovationen im Zentrum: Die
CFOs sehen diese und Innovationsfähigkeit als maßgebliche
Erfolgsfaktoren deutscher Unternehmen und Produkte. Garant dafür sind
das Ausbildungssystem und die Talente, die daraus hervorgehen. Dabei
beurteilen die Befragten das Ausbildungsniveau in Deutschland, im
Vergleich zu anderen führenden Industrieländern, deutlich besser als
der Durchschnitt aller Branchen.
Dieses positive Urteil bezieht sich auch auf die Qualität der
Universitäten. In anderen Bereichen sehen die CFOs der
Fertigungsindustrie die Position Deutschlands im Vergleich mit
anderen führenden Industrieländern deutlich kritischer als CFOs der
anderen Branchen. Dazu zählen unter anderem die Zusammenarbeit von
Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die Umsetzungsmöglichkeiten
von Forschungsergebnissen in kommerzielle Produkte sowie die
öffentliche Akzeptanz von Innovationen und die regulatorischen
Schranken für die Forschung.
Deutschland bei Innovationen Spitze
Dabei sehen die CFOs der Fertigungsindustrie Deutschland als
klaren Innovationsführer vor den USA und Japan bzw. der Schweiz -
dies wird auch noch in fünf Jahren der Fall sein. Allerdings wird
dann China auf Platz zwei aufgeschlossen haben und zum ständigen
Anwärter um den Spitzenplatz werden. Hierbei unterscheiden sich die
Vertreter der Fertigungsindustrie klar von den übrigen Branchen:
Diese sehen Deutschland heute und in fünf Jahren auf Platz zwei
hinter den USA.
Weniger allgemeines Vertrauen als restliche Wirtschaft
So optimistisch sich die befragten CFOs der Fertigungsindustrie in
Sachen Innovationsführerschaft geben, so skeptisch sind sie bei den
allgemeinen Konjunktur- und Geschäftsaussichten. Dies zeigt der
Deloitte CFO Confidence Index der zum einen die Einschätzungen des
Unternehmensumfelds der CFOs und zum anderen deren
Wachstumsbestrebungen widerspiegelt. In der Fertigungsindustrie stieg
der Indexwert im Vergleich zum Vorjahr, mit +20 liegt er aber klar
unter dem Wert der weiteren Branchen (+28). Die Skepsis gilt
insbesondere dem ökonomischen Umfeld, entsprechend gedämpft fallen
auch die Wachstumsaussichten aus.
Trotz der erwarteten Steigerung bei Umsätzen und Margen wollen die
Vertreter der Fertigungsindustrie kaum neue Mitarbeiter einstellen.
Im Fokus stehen immer noch Kostensenkungen - allerdings im Vergleich
zum Vorjahr mit fallender Tendenz. Wenn investiert wird, dann in neue
Produkte und die Expansion in neue Märkte. Weitere Investitionsziele
sind die Stärkung der F&E-Aktivitäten sowie des Marketings - weniger
in die IT.
Energie ist größtes Risiko
Zwar hat die Relevanz der Risiken in der Wahrnehmung der CFOs der
Fertigungsindustrie im Vergleich zum ersten Halbjahr etwas
abgenommen, liegt jedoch weiterhin über dem Durchschnittswert in den
anderen Branchen. Steigende Energiekosten (59%) stellen nach wie vor
das größte Risiko für die Fertigungsindustrie dar. Dementsprechend
sehen die CFOs der Branche in diesen Bereichen klaren politischen
Handlungsbedarf: 70% fordern eine Lösung der
Energiekostenproblematik, 58% eine Vereinfachung des Steuersystems
und 40% einen Abbau der Bürokratielasten.
"Die Unternehmen der Fertigungsindustrie setzen auf
Kostenersparnis und Innovation gleichermaßen. Auflösen lässt sich der
scheinbare Widerspruch durch ein intelligentes Innovationsmanagement.
Deutlich beklagt wird die schwierige, teilweise auch durch die
Politik bedingte unternehmerische Umsetzung von Innovationen und der
absehbare Fachkräftemangel - dieses Risiko ist aus Sicht der
Befragten seit dem ersten Halbjahr 2013 noch gewachsen", schließt
Thomas Doebler.
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Ende
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Datum: 03.12.2013 - 09:22 Uhr
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