Umweltverbände: Schluss mit der Angstmacherei bei der Energiewende
Umweltverbände: Schluss mit der Angstmacherei bei der Energiewende
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Vor mehr als 30 Jahren haben die deutschen Umweltverbände zusammen mit dem Öko-Institut eine Energiewende vorgeschlagen. Dieses Konzept für eine sichere und umweltverträgliche Energieversorgung wurde lange Zeit bekämpft oder lächerlich gemacht. Erst durch die Katastrophe von Fukushima wurde das Thema verbal akzeptiert, von den großen Energieunternehmen und den ihnen verbundenen Vertretern in Wirtschaft und Politik wird es jedoch massiv bekämpft.
Dabei profitieren von der Energiewende alle, da Risiken und Kosten der Kernkraft entfallen, der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen sinkt und Deutschland unabhängiger von Energieimporten aus dem Ausland wird. Arbeitsplätze werden geschaffen und neue Technologien entwickelt.
Mit Horrorzahlen über die angeblichen Kosten des Umbaus, mit Angstmacherei wegen des Verlustes der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen und einer Schwarzmalerei über die Versorgungssicherheit im kommenden Winter wird gezielt versucht, die Energiewende zu blockieren und die Privilegien der Verbundwirtschaft zu sichern.
Dazu gehört auch das Gerede über die Notwendigkeit großer Kohlekraftwerke.
Eine Energiewende bedeutet nicht die Fortsetzung der alten Verschwendungsstrukturen bei einem höheren Anteil erneuerbarer Energien. Notwendig ist vielmehr eine Energiewirtschaft, die mit einem Minimum an Energieverbrauch die erforderlichen Energiedienstleistungen (Licht, Wärme, Kraft) bereitstellt. " Bis zur Mitte des Jahrhunderts brauchen wir den Umstieg in eine solare 2000 Watt Gesellschaft", sagte DNR-Präsidialmitglied Michael Müller. Das ist möglich, wenn endlich die großen Einspar- und Effizienzpotentiale in Deutschland genutzt werden, die seit Jahren bekannt sind. Deshalb fordert der DNR, dass zukünftig das Bundesumweltministerium und nicht länger das blockierende Bundeswirtschaftsministerium für Energieeffizienz zuständig ist.
Der Präsident des NABU, Olaf Tschimpke, sprach sich dafür aus, dass die notwendigen Rahmenbedingungen für einen Netzausbau in Übereinstimmung mit dem Naturschutz geschaffen werden müssen. Er verlangte, dass das EEG mit Augenmaß umgestaltet werden müsse, anstatt durch überstürzte Kürzungen für Unsicherheit zu sorgen. "Was das EEG braucht, ist die Ergänzung durch eine gezielte Förderung von Regelungs- und Speichertechniken" damit sich die erneuerbaren Energien optimal in die bestehenden Strukturen einpassen können. Der Umstieg in eine solare Wirtschaft ist Industriepolitik von höchster Priorität, die über die technologische Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und der EU entscheidet.
Hans-Joachim Ziesing, der frühere langjährige Abteilungsleiter für Energie beim DIW forderte, dass endlich Ernst gemacht wird mit der Verbesserung der Energieeffizienz, ohne die die Energiewende nicht gelingen kann. Hier bestehe noch erheblicher Handlungsbedarf insbesondere im Gebäudebereich und im Verkehr. Immer neue und wenig fundierte Spekulationen über vermeintlich drastische Kostensteigerungen durch die Energiewende helfen nicht weiter und übersehen die tatsächlichen Kostensteigerungen, denen wir ohne forcierte Effizienzanstrengungen ausgesetzt sein werden.
Kontakt:
Weitere Informationen:
Dr. Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär 0160/97 209 108
Tina Mieritz, NABU-Energieexpertin Tel. 030/284984-1611
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Datum: 07.09.2012 - 13:45 Uhr
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