"Aquatic and Terrestrial Ecotoxicology and Risk Management"
(industrietreff) - Vierte Internationale Fresenius Fachtagung:
"Aquatic and Terrestrial Ecotoxicology and Risk Management"
Dortmund / Mainz, 15. Dezember 2004
Speziell für die Agrochemische Industrie veranstaltete die Akademie Fresenius am 02. und 03. Dezember 2004 in Darmstadt die vierte internationale Fachtagung "Aquatic and Terrestrial Ecotoxicology and Risk Management".
Auf Einladung von Akademie Fresenius (Dortmund) und Institut Fresenius (Taunusstein) diskutierten 20 internationale Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis aktuelle Fragen der Gesetzgebung, der Risikoabschätzung und des Risikomanagements.
„Wissenschaftler, Landwirte und Tierzüchter haben immer größeres Interesse an den Ergebnissen der ökologischen und ökotoxikologischen Forschung. Umso wichtiger ist die klare Kommunikation der Erkenntnisse. Die genaue Information dieser Zielgruppen ist natürlich deshalb besonders kompliziert, weil die Ökotoxikologen sich auch unter einander nicht immer eine gemeinsame Sprache sprechen“ – so das Fazit von Steve Maund von der Syngenta AG (Basel), der als Moderator durch einen Veranstaltungstag führte. Peter Dohmen von der BASF AG (Limburgerhof), der ebenfalls Chairman der Tagung war, ergänzte: „Eine klare und transparente Kommunikation ist ganz wesentlich, um das Vertrauen und die Akzeptanz der Menschen für unsere Risikobewertungen zu gewinnen. Ebenso wichtig ist es, nicht einseitig nur die Risiken oder Vorteile darzustellen, sondern beides offen darzustellen und gegebenenfalls die entsprechenden Alternativen gleich mit einzubinden. Dies ist natürlich aufwendig, komplex und arbeitsintensiv sowohl für die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln als auch für die beteiligten Behörden. Letztendlich wird es aber zum Vorteil für alle sein, auf der einen Seite langfristige Schäden an der Umwelt zu vermeiden, andererseits aber auch nicht wegen falsch verstandener, ideologischer Motive auf effiziente Verfahren zu verzichten.“
„Think local“ – auch in der Ökologie
Hans Toni Ratte von der RWTH Aachen beleuchtete aktuelle Theorien der Ökologie und ihre Nutzung bei ökotoxikologischen Untersuchungen von Pflanzenschutzmitteln. „Diese Auswirkungen können aber nur auf lokaler Ebene beantwortet werden“, so Ratte. Dazu hat die Ökologie den speziellen Zweig der „Community Ecology“ entwickelt. Die Community Ecology versucht die grundlegenden Muster, Gesetzmäßigkeiten und Mechanismen auf den verschiedenen Ebenen aufzuklären, die die Anzahl und die Vielfalt koexistierender Organismen innerhalb von Lebens- oder Artengemeinschaften und ihrer biotischen und physikalischen Umwelt (Ökosysteme) bestimmen. Die zentrale Frage ist dabei, ob und inwieweit ökologische Systeme und Artengemeinschaften in einer vorhersagbaren Weise organisiert sind, und welche Prozesse sie geformt haben.
Neuer Ansatz zur Überprüfung der Toxizität von Vogelnahrung
Ralf Barfknecht von Bayer CropScience (Monheim) berichtete über einen neuen Ansatz zur Überprüfung der Toxizität von Vogelnahrung. Dieser Ansatz nutzt das natürliche Verhalten der Tiere, Nahrung zu verweigern und bezieht das Merkmal „Verweigerung“ (engl. avoidance) in die Evaluation ein – für Barfknecht ein „viel versprechender Risk-Assessment –Ansatz“.
Erfahrungen mit der Trennung von Risikobewertung und Risikomanagement: Das Tandem BfR und BVL
Michael Winter vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft berichtete über erste Erfahrungen mit der Trennung von Risikobewertung und Risikomanagement und Aufteilung auf zwei Institutionen: das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für die Risikobewertung und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) für das Risikomanagement. Die Glaubwürdigkeit des BfR basiere auf seiner Unabhängigkeit, so Winter. Es sei frei von dem Zwang, erkannte Risiken auch managen zu müssen. Es sei keinen anderen Kriterien außer denen der Wissenschaft verpflichtet. Und es sei als eigenständige Anstalt des öffentlichen Rechts organisatorisch und finanziell unabhängig.
Die Tagungsunterlagen mit den Skripten aller Vorträge der Fresenius Konferenz (in englischer Sprache) können zum Preis von 250,- EUR zzgl. MwSt. bei der Akademie Fresenius bezogen werden.
Weitere Informationen unter:
Die Akademie Fresenius GmbH
Frau Monika Stratmann
Alter Hellweg 46
44379 Dortmund
Telefon +49 231 75896-48, Fax +49 231 75896-53
info(at)akademie-fresenius.de ; www..akademie-fresenius.de
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Datum: 15.12.2004 - 10:45 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Dr. Lars-Peter Linke
Telefon: 040 419 09 303
Kategorie:
Chemische Industrie
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